Schiffsfonds: Vom Boomsegment zur Marktnische

Vor nur zehn Jahren waren Schiffsfonds das zweitstärkste Segment der Sachwertbranche. Dies erscheint aus heutiger Sicht fast schon utopisch. Etliche Fonds sind gescheitert. Umso erstaunlicher ist, dass sich erstmals wieder ein Anbieter auf den Markt wagt.

Die Schifffahrt steht schon seit 2008 unter großem Druck
Die Schifffahrt steht schon seit 2008 unter großem Druck.

Es ist gerade mal zehn Jahren her, dass Schiffsfonds nach den Immobilienfonds das zweitstärkste Segment im Bereich der damals noch sogenannten geschlossenen Fonds waren. Allein im Jahr 2006 wurden 192 Verkaufsprospekte in dieser Assetklasse bei der Finanzaufsicht Bafin eingereicht.

Etliche Fonds sind gescheitert

Zahlen, die aus heutiger Sicht fast schon utopisch erscheinen, denn seit Beginn der weltweiten Schifffahrtskrise im Jahr 2008 ist viel passiert: Etliche Fonds sind gescheitert, was noch heute regelmäßig zu neuen Meldungen über insolvente Schiffsbeteiligungen führt.

Und ein Ende der Krise ist nicht in Sicht, die Charter- und Frachtraten sind weiterhin am Boden, die deutschen Reeder erwarten auch in naher Zukunft keine Besserung.

Neuer Anbieter wagt sich vor

Umso bemerkenswerter ist es, dass sich der widrigen Umstände zum Trotz im vergangenen Jahr erstmals wieder ein Anbieter mit neuen Produkten auf den Markt gewagt hat. Im Mai erhielt die mittelständische bayerische Reederei MST für die beiden Bulkcarrier MS „Marguerita“ und MS „Tanja“ die Vertriebszulassung der Bafin als Publikums-AIFs.

„Es war nicht unser vornehmliches Ziel, der Erste der Branche zu sein“, betont Geschäftsführer Matthias M. Ruttmann. „Vielmehr wollten wir ‚nur‘ unseren Investoren, die bereits in der Vergangenheit in andere Fonds mit uns investiert haben, wieder die Möglichkeit geben, auch bei diesem Projekt dabei zu sein. Natürlich freuen wir uns, dass das ‚Flex-Investment-Package‘ auf + breite öffentliche Resonanz stößt und gern nehmen wir auch Neu-Investoren mit an Bord.“

Keine Erlaubnis nach Paragraf 20 KAGB

Beide Schiffe sind Neubauten des Typs Flexcarrier, die unter anderem für den Transport von Flüssigkaolin konzipiert wurden. Die MS „Marguerita“ und die MS „Tanja“ werden für einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren von Imerys Clays beschäftigt, hauptsächlich um Flüssigkaolin zwischen Brasilien, den USA und Kanada zu transportieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 58,6 Millionen US-Dollar.

Seite zwei: „Regulative Hürden sind zu hoch

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