Hannover Rück sieht Lichtblicke trotz Preisverfall

Die Hannover Rück erwartet nun, dass die schweren Hagel- und Überschwemmungsschäden in Deutschland in diesem Sommer das Prämienniveau in der Kfz- und Wohngebäudeversicherung nach oben treiben. In anderen Bereichen wie der Industrie-Feuerversicherung stünden die Prämien hingegen weiter unter Druck, berichtete Vorstandsmitglied Michael Pickel. Noch fraglich scheint die Entwicklung im wichtigen Naturkatastrophengeschäft in den USA. Dafür müsse man das Ende der Hurrikan-Saison abwarten, sagte Vorstandsmitglied Jürgen Gräber. In der Luftfahrt-Versicherung will die Hannover Rück wegen des Preiskampfs auf weiteres Geschäft verzichten.

Lukrative Geschäftschancen im Sach- und Haftpflichtgeschäft in den USA

Klassischerweise lösen hohe Schadenfälle im Versicherungsgeschäft einen Prämienanstieg aus. Doch auch die Milliardenschäden durch die Explosionen in der chinesischen Hafenstadt Tianjin 2015 trieben die Preise für Rückversicherungsschutz nicht in einem größeren Bereich nach oben. Lukrative Geschäftschancen sieht der Vorstand im Sach- und Haftpflichtgeschäft in den USA, in der Kredit- und Kautionsversicherung sowie bei der Unterstützung von Erstversicherern, die wegen der neuen Kapitalregeln „Solvency II“ auf mehr Rückversicherungsschutz setzen.

Auch die in der Branche vielfach als Hoffnungsträger genannte Cyberversicherung etwa gegen Hackerangriffe und Datenverlust hat die Hannover Rück im Blick. Der Löwenanteil des Geschäfts komme aus Nordamerika, Europa ziehe langsam nach, sagte Vorstandsmitglied Sven Althoff. Bisher erzielt die Hannover Rück dem Vorstand zufolge im Cyber-Geschäft rund 100 Millionen US-Dollar an Prämien. (dpa-AFX)

Foto: Hannover Rück

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