GDV-Konferenz zu Versicherungsregulierung: Aufseher stellen Regelwerk auf den Prüfstand

 

Auch die Eiopa begrüßt das Vorhaben der EU-Kommission, eine einheitliche Definition für nachhaltige Kapitalanlagen zu entwickeln. Eiopa-Chef Bernardino sieht aber auch Gefahren: „Die große Frage ist: Wie gehen wir mit den Kriterien um?“ In einer Welt, die nur noch zwischen grünen und braunen – zwischen vermeintlich guten und schlechten – Investments unterscheidet, bestehe die Gefahr von Verwerfungen.

„Wenn braune Anlagen plötzlich verdammt werden, dann ist das ein Risiko für die Finanzstabilität“, so Bernardino. Der Weg hin zu einem grünen Finanzmarkt müsse daher schrittweise erfolgen, mahnte der Portugiese.

Ökologische Wende mitgestalten

BaFin-Exekutivdirektor Grund sieht die Versicherer bei der Gestaltung der ökologischen Wende ohnehin stärker in ihrer Rolle als Risikoträger in der Verantwortung, und weniger als Kapitalanleger. Die Branche könne Anreize setzen, damit Unternehmen nachhaltiger wirtschaften. „Sie wissen sehr viel über Risiken und wie man sie bepreist. Der ökologische Wandel selbst muss von der Industrie kommen“, so Grund.

Gerhard Schick, Finanzexperte der Grünen, hält die Beachtung von ökologischen Aspekten aber auch bei der Kapitalanlage für unerlässlich. „Bei langfristigen Sachen wie der privaten Altersvorsoge sollte man auch Klimarisiken beachten, weil Dinge aufpoppen können, die das Geschäftsmodell infrage stellen.“ Rentabilität und Nachhaltigkeit seien zwei Seiten einer Medaille. (dr)

 

Foto: BaFin

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