Elf Versicherungen, ohne die Profifußball undenkbar wäre

Sportinvaliditätsversicherung

Das vorzeitige Ende der Laufbahn ist das größte Risiko für Profifußballer. Es kann sie aus unterschiedlichen Gründen ereilen, sei es ein böses Foul im Spiel, eine Verletzung in der Freizeit oder eine chronische Krankheit. Schon die kleinste Blessur, die nicht ausheilt, gefährdet die Karriere. Während Büroangestellte mit Kniebeschwerden noch arbeiten können, sind Profifußballer auf einen absolut fitten Körper angewiesen.

Eine normale Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es für sie jedoch nicht. Es sind speziell für Profis zugeschnittene Sportinvaliditätsversicherungen. Die Versicherungssumme entspricht einem Vielfachen des Jahresgehalts, wobei der Ausgestaltung keine Grenzen gesetzt sind. Doch auch hier gilt: Je höher die Leistung, desto teurer die Police, die in der Regel nur für ein Jahr abgeschlossen und mit zunehmenden Alter teurer wird. Über die Sportinvaliditätsversicherung sind auch Freizeitunfälle abgedeckt – anders als bei der gesetzlichen Unfallversicherung.

Veranstalter-Haftpflichtversicherung

Bundesligaspiele sind Massenveranstaltungen. Das ist schön, denn viele Zuschauer sorgen für eine gute Stimmung in den Arenen. Volle Ränge sind aber auch ein Gefahrenherd. Die Vereine müssen deshalb Vorkehrungen treffen, um die Sicherheit im Stadion zu gewährleisten. Denn der Verein haftet, falls er seine Sorgfaltspflicht schuldhaft verletzt und Dritten daraus ein Schaden entsteht. Für solche Risiken ist die Veranstalter-Haftpflichtversicherung da. Sie sichert den Verein vor etwaigen Schadenersatzansprüchen ab. Die Police ist ein absolutes Muss für Sportveranstalter, denn die Haftungsrisiken können enorm sein. Nicht umsonst müssen Bundesligavereine im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens eine ausreichende Haftpflichtversicherung nachweisen.

Prize-Indemnity/Prize-Bonus-Versicherung

Geld allein schießt bekanntlich keine Tore, wobei ein großer Etat dem sportlichen Erfolg sicherlich nicht schaden wird. Falls er am Ende doch ausbleibt, lassen sich die wirtschaftlichen Folgen der sportlichen Misere wenigstens abfedern. Dazu braucht es Geld. Vereine können eine sogenannte Prize-Indemnity-Versicherung abschließen. Sie ersetzt Einnahmeausfälle wie entgangene Sponsoren- oder Fernsehgelder, falls bestimmte sportliche Ziele nicht erreicht werden.

Das kann das Verpassen der lukrativen Champions League sein oder der Abstieg in die 2.Liga, der mit finanziellen Einbußen verbunden ist. Die Wahrscheinlichkeit eines Versicherungsereignisses – und damit auch die Prämienhöhe – wird unter anderem anhand von Wettquoten ermittelt. Die Absicherung gegen einen Abstieg käme einem chronischen Kellerkind deshalb teurer zu stehen als einem Team, das zuverlässig in der oberen Tabellenhälfte rangiert. Solche Absicherungen gibt es auch für den Erfolgsfall, als sogenannte Prize-Bonus-Versicherung. Damit lassen sich beispielsweise die Prämien versichern, die der Verein bei Erreichen der Meisterschaft an seine Spieler auszahlt.

Technische Versicherung

Angesichts der großen Nachfrage und der Bedeutung der Ticketverkäufe für den Vereinsetat verwundert es nicht, dass sich Bundesliga-Klubs immer wieder mit dem Stadionaus- oder Neubau beschäftigen. Ausbaupläne gibt es aktuell beispielsweise bei Eintracht Frankfurt und RB Leipzig, auch Zweitligisten wie Union Berlin und Holstein Kiel bauen ihre Arenen um. Neulinge in den oberen Fußball-Ligen bekommen die Lizenz mitunter ja auch erst, wenn sie bestimmte Auflagen zum Stadionausbau erfüllen.

Diese Großprojekte sind ohne technische Versicherungen undenkbar. Sie decken verschiedene Risiken während der Bauphase ab. Ersetzen beispielsweise die Kosten für Schäden, die durch den Einsatz fehlerhaften Materials entstanden sind. Selbst Ertragsausfälle oder Mehrkosten infolge von Bauverzögerungen lassen sich mit solchen Policen versichern.

Vermögenschaden-Haftpflichtversicherung

Profifußball ist ein knallhartes Geschäft, in dem es um viel Geld geht. Spieler werden vermittelt, Lizenzvereinbarungen abgeschlossen, Sponsoring-Verträge ausgehandelt oder Markenrechte verkauft. Ein Dickicht aus Verträgen verbindet Vereine, Verbände, Spielervermittler, Unternehmen und Vermarktungsagenturen miteinander.

Verletzungen von Vermarktungs-, Lizenz- oder Persönlichkeitsrechten können hohe Schadenersatzforderungen nach sich ziehen. In solchen Fällen hilft eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Sie begrenzt das Haftungsrisiko des Versicherten, falls Geschäftspartner Vermögensschäden reklamieren. Solche Policen helfen beispielsweise Spielervermittlern, die ohne den Schutz ihre berufliche Existenz aufs Spiel setzen. (dr)

Quelle: GDV

Foto: Shutterstock

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