An der Themse boomt es schon wieder

Die Büromieten in Central London werden 2010 nach Aussage der internationalen Immobilienberatung Knight Frank im zweistelligen Bereich wachsen. Die Mieter würden dieses Jahr wieder zusätzliche Flächen benötigen, denn die stark international geprägte Londoner Wirtschaft werde von einem Aufschwung des globalen Handels und der Finanzmärkte profitieren.

londonbrandDa kaum Projekte ohne Vorvermietungen am Markt seien, werde die Verfügbarkeit von Büroflächen in den nächsten zwei Jahren stark sinken. Die Immobilienberater gehen zudem davon aus, dass gewerbliche Objekte am Investmentmarkt nachhaltig teurer werden. Die erwarteten Mietsteigerungen würden ihren Niederschlag in den Kaufpreisen finden, und mehr institutionelle Immobilienfonds wollten 2010 in London investieren. Darüber hinaus interessierten
sich auch Staatsfonds für Büroimmobilien in London.

Die Spitzenmieten in der City sollen 2010 auf Grund einer höheren Nachfrage und eines geringen Angebots an hochwertigen Flächen um 19 Prozent auf rund 54 Euro pro Quadratmeter und Monat steigen (2009: circa 45 Euro). Bis 2014 sollen die Mieten auf rund 69 Euro zulegen und sich damit innerhalb von fünf Jahren um mehr als die Hälfte erhöhen. Im zweiten Halbjahr 2009 ist das Flächenangebot in der City um neun Prozent auf rund 1,1 Millionen Quadratmeter gefallen. In 2010 soll es um weitere zwölf Prozent auf knapp eine Million Quadratmeter nachgeben. In 2011 sollen lediglich rund 100.000 Quadratmeter neue Flächen ohne Vorvermietung auf den Markt kommen. Die durchschnittliche jährliche Vermietungsleistung in der City summiert sich dagegen auf rund 300.000 Quadratmeter.

Dies bedeute, dass der Wettbewerb um hochwertige Flächen stärker wird. Die Renditen für beste Objekte in der City werden laut Knight Frank 2010 um bis zu 100 Basispunkte fallen. Die Kapitalwerte sollen im gleichen Zeitraum um 43 Prozent zulegen, da die Renditen nachgeben und die Mieten steigen werden.

Die Spitzenmieten im West End sollen 2010 um 11,5 Prozent auf circa 75 Euro pro Quadratmeter und Monat klettern (2009: rund 67 Euro). Auch hier gebe es wenig neue Flächen, die auf den Markt kommen werden. Dem steht eine anziehende Nachfrage von spezialisierten Fondsmanagern, zum Beispiel Hedge Fonds, gegenüber.

Der Leerstand im West End soll dieses Jahr laut Knight Frank um 14 Prozent auf rund 700.000 Quadratmeter fallen, da dem neuen Wirtschaftswachstum 26 Prozent weniger Fertigstellungen ohne Vorvermietungen gegenüberstehen. 2011 wird sich diese Situation weiter zuspitzen, denn nach aktueller Rechnung kommen nächstes Jahr nur knapp 10.000 Quadratmeter neuer Flächen, die noch nicht vertraglich vergeben sind, auf diesen Teilmarkt. Im Durchschnitt werden jährlich etwa 160.000 Quadratmeter neuer und hochwertig sanierter Flächen im West End vermietet.
Die Renditen für Topobjekte sollen dieses Jahr um 75 Basispunkte auf 4,25 Prozent sinken, da die steigende Nachfrage im West End auf ein immer kleineres Angebot trifft. Die Kapitalwerte sollen um 31 Prozent in die Höhe schnellen. (te)

Foto: Shutterstock

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