So finanzieren die Deutschen: Eigenheimkäufer werden jünger

Dank der niedrigen Zinsen sind Baufinanzierungen so gefragt wie nie. Dr. Klein hat untersucht, in welchem Alter die Deutschen eine Immobilie finanzieren und welche Darlehenssummen sie aufnehmen. Ein Ergebnis: Die Bundesbürger erwerben deutlich früher eigene vier Wände als noch vor fünf Jahren.

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Darlehensnehmer, die ihr Haus selber bauen, sind der Auswertung zufolge im Schnitt 38 Jahre alt.

Viele Deutsche investieren in eine eigene Immobilie – sei es als Eigenheim oder als Kapitalanlage. Der Finanzdienstleister Dr. Klein hat untersucht, was sich bei Baufinanzierungen seit 2011 verändert hat und worin sich Selbstnutzer und Vermieter unterscheiden.

Dazu wurden Daten aus mehr als 120.000 von Dr. Klein vermittelten Baufinanzierungen ausgewertet.

Eigenheim: Bauherren und Käufer werden jünger

Ein Trend, der sich sowohl 2011 als auch 2016 zeige: Bauherren sind jünger als Käufer, und zwar durchschnittlich eineinhalb Jahre. Mit 38 Jahren bauten die Deutschen demnach im Jahr 2016 ihr eigenes Haus – fünf Jahre früher als noch 2011. Gleichzeitig greifen die jungen Bauherren 2016 deutlich tiefer in die Tasche und leisten sich einen Kredit von rund 296.000 Euro. Im Jahr 2011 waren es 224.000 Euro.

Selbstständige sind Spätzünder beim Hausbau

Am jüngsten waren in 2016 Angestellte und Arbeitnehmer bei ihrem Umzug in die eigenen vier Wände. Im Schnitt bauten sie ihr Haus bereits mit 37 Jahren und benötigten dafür einen Kredit über 296.000 Euro. Beamte lassen sich ein Jahr länger Zeit und nehmen dafür mit 300.000 Euro etwas mehr auf als Angestellte.

Selbstständige sind Spätzünder beim Thema Hausbau und beginnen im Schnitt erst mit 44 Jahren. Gleichzeitig halten sie jedoch den Rekord bei der Finanzierungssumme. Insgesamt 320.000 Euro nehmen sie für ihr Eigenheim auf. Der Verjüngungstrend wird auch bei ihnen deutlich: 2011 warteten die Freiberufler noch bis zum Alter von durchschnittlich 47 Jahren mit der Erstfinanzierung ihres Hauses.

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Hauskäufer nehmen etwas weniger Geld auf

Käufer, die nicht bauen, sondern ein fertiges Eigenheim erwerben, waren in 2016 laut Dr. Klein mit 39 Jahren im Schnitt ebenso wie Bauherren fünf Jahre jünger als 2011.

Die Kreditsumme liege beim Hauskauf etwas niedriger als bei einem eigenen Bauvorhaben. Im Jahr 2011 nahmen Käufer 175.000 Euro auf, fünf Jahre später sind es 248.000 Euro – ein Anstieg von 42 Prozent. Beim Hausbau habe sich die Finanzierungssumme um rund 32 Prozent erhöht.

Höhere Kreditsummen für Eigentumswohnungen

Für Eigentumswohnungen müssen Käufer und Bauherren zwar im Schnitt weniger investieren als für Häuser, der Teuerungstrend ist laut Dr. Klein jedoch auch dort enorm.

161.000 Euro betrug die durchschnittliche Kredithöhe im Jahr 2011, fünf Jahre später liegt sie bei 229.000 Euro. Das entspreche einer Steigerung der Darlehenssumme von 42 Prozent.

Seite 2: Kreditsumme bei Eigennutzern deutlich gestiegen

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