bAV: Generation Z investiert nur unzureichend

Bildagentur PantherMedia / Randolf Berold
bAV: Für viele junge Berufstätige ist sie immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.

Dass die gesetzliche Rente längst nicht mehr reicht, ist auch in der Generation Z angekommen. Insofern dürfte die Furcht vor Altersarmut das Sicherheitsbedürfnis der Altersgruppe deutlich stärker prägen, als die Babyboomer. Dennoch bleibt die Generation Z bei der betrieblichen Altersversorgung nahezu untätig.

Im Frühjahr hatte bereits eine WTW-Studie deutlich gezeigt, dass die Mehrheit der Berufstätigen die betriebliche Altersversorgung nicht für sich nutzt. Eine neue Studie der DCS Deutsche Clearing-Stelle bestätigt die Erkenntnisse. Und zeigt, dass gerade in der jüngeren Generation die Zurückhaltung extrem ausgeprägt ist. Denn obwohl die Generation Z für ein hohes Sicherheitsbedürfnis bekannt ist, bleibt sie bei der betrieblichen Altersversorgung (bAV) weithin untätig.

Wie das bAV Monitoring 2023 der Deutsche Clearing-Stelle zeigt, sind die 18- bis 29-Jährigen innerhalb der Gesamtgruppe der Versicherungsnehmer mit einem Anteil von 8,7 Prozent deutlich unterrepräsentiert. Der Anteil der 30- bis 42-Jährigen liegt immerhin bei 33,3 Prozent. Bei den 43- bis 58-Jährigen sorgen immerhin 58 Prozent vor. Kaum Unterschiede gibt es hingegen bei der Beitragshöhe. Beim Blick auf die Geschlechter fällt auf, dass erheblich mehr Männer über eine bAV verfügen als Frauen. Und das, obwohl Frauen eine deutlich niedrigere gesetzliche Rente erhalten als Männer und eigentlich zusätzlich vorsorgen müssten.

Quelle: DCS Deutsche Clearing-Stelle GmbH

Im Durchschnitt zahlen junge Versicherungsnehmer laut dem bAV Monitoring 2023 im Alter von 18 bis 29 Jahren monatlich rund 130 Euro in ihre bAV ein. Unter den 43- bis 58-Jährigen sind es 190 Euro, die 30- bis 42-Jährigen investieren jeden Monat 180 Euro. Die Diskrepanzen zwischen Frauen und Männern ist dabei nur gering ausgeprägt: So zahlen Männer im Gesamtdurchschnitt einen Monatsbeitrag von 184 Euro, unter Frauen sind es 176 Euro – ein Unterschied von lediglich vier Prozent.

Einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern zeigt das Monitoring dagegen bei der Zahl der abgeschlossenen Policen auf: Hier sind 69,6 Prozent der Versicherungsnehmer männlich, nur 30,4 Prozent sind weiblich. Ähnliche Unterschiede ziehen sich durch sämtliche Altersgruppen hindurch.

Zinseszins: Früher bAV-Abschluss sinnvoll

Verschiedene Studien, etwa von Deloitte, legen nahe, dass innerhalb der Generation Z ein hohes Sicherheitsbedürfnis vorherrscht – daher hält die DCS die niedrige Abschlussquote bei der bAV innerhalb der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen für überraschend.

Marco Eckert, Geschäftsführer der DCS Deutsche Clearing-Stelle, rät zu einem Einstieg in jungen Jahren: „Je früher mit dem Aufbau einer Versorgung gestartet wird, umso stärker profitieren Beschäftigte von Arbeitgeberzuschüssen und von Zinseffekten. Mögliche Jobwechsel stehen einem frühzeitigen Abschluss nicht entgegen, denn einmal angespartes Kapital bleibt immer erhalten.“

Auch die niedrige Abschlussquote unter Frauen gebe zu denken, so Eckert. Dies gelte umso mehr, da diese oft – unter anderem bedingt durch Teilzeitmodelle – weniger verdienen als Männer. „Um eine sichere Altersversorgung zu gewährleisten, ist es gerade Frauen zu empfehlen, eine bAV abzuschließen – denn hier zahlt der Arbeitgeber zumindest einen Teil des Beitrags. Das kann auf lange Sicht sogar mehr wert sein als eine Gehaltserhöhung,“ so der Geschäftsführer der Deutsche Clearing-Stelle.

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