„Niemand sollte bloggen, um Kundenanfragen zu generieren“

Was ist der größte Nutzen, den Sie aus dem Blog ziehen?

Das Blog ist meine Wissensdatenbank. Oft suche ich einfach selbst ein Urteil oder eine Information zu einem Thema, einem Tarif oder sonstigen Informationen und Google schickt mich auf meinen Blog. Auf der anderen Seite kommen viele Neukunden eben genau dadurch. Für Menschen, die bereit sind sich umfassend zur PKV oder BU zu informieren, ist das Internet Fluch und Segen zugleich: Segen weil es Unmengen an Informationen gibt, Fluch weil vieles Werbung ist. Daher recherchieren und lesen diese Menschen weiter. Wenn dann zum wiederholten Mal meine Seite aufgetaucht ist und Interessenten verständliche Informationen erhalten haben, folgt dann eine Anfrage zur Beratung.
Natürlich gilt es dann, diesen Vertrauensvorschuss zu untermauern, aber das ist und wäre auch bei vielen anderen Kollegen kein Problem. Der erste Kontakt beziehungsweise der Grund gerade bei mir anzufragen und nicht bei dem Kollegen XY, ist oft das Blog und die Beiträge dort.

Welche Tipps würden Sie Maklerkollegen geben, die darüber nachdenken, ihren eigenen Blog zu starten?

Überlegen sollten diese sich das gut, sehr gut. Ich habe in den letzten Jahren einige Kollegen gesehen, die wollten und dann keine Ausdauer hatten. Bloggen ist Arbeit, auch wenn es mir viel Spaß macht. Es gibt Phasen da ist wenig Zeit, bei der Beratung sehr viel zu tun oder auch mal keine Lust. Aber dann aufzuhören, ist genauso falsch. Ist der letzte Beitrag unter „News“ gelistet und dann Monate alt, ist es unglaubwürdig.

Daher, wer starten will, immer los. Aber bitte nur, wenn genug Ausdauer und Bereitschaft da ist. Auch sollte niemand bloggen, um Kundenanfragen zu generieren. Diese können zwar über einen Blog reinkommen, aber wer darauf hinarbeitet und SEO-optimiert schreibt, ist weder authentisch noch hilfreich. Wie sagte ein Kollege (ich weiß leider den Namen nicht mehr): „Bloggen ist eine Bringschuld, schreiben, schreiben, schreiben ohne einen Gegenwert zu erwarten, eben weil es Spaß macht, als eigene Datenbank nutzbar ist oder warum auch immer.“
Ich ergänze noch: Alles andere kommt von selbst, wenn die Autoren authentisch und ehrlich sind und nicht mit ihren Beiträgen verkaufen wollen.

Interview: Natalie Lennert

Foto: Sven Hennig


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