Tokenisierte Kapitalanlagen: Die Blockchain macht’s möglich

Anders als bei Publikums-AIFs können die Anleger in das Ärztehaus jedoch schon ab 100 Euro mit wenigen Mausklicks investieren und die Anteile nach Angaben von Exporo flexibel auf dem hauseigenen Handelsplatz wieder veräußern. Das Unternehmen führt zudem Kostenvorteile gegenüber Fonds an. Bei anderen Exporo-Projekten liegt die Mindestinvestitionssumme teilweise sogar nur bei einem Euro. Die Blockchain macht’s möglich. Mit den Token ist Exporo längst nicht mehr allein.

„Digitales Kunstinvestment“ von Finexity

So ging Mitte 2019 die Plattform Finexity an den Start, die ausschließlich auf Token setzt. Auch sie konzentrierte sich zunächst auf Immobilien. Im August 2020 kündigte Finexity an, das Angebot um Kunstwerke und Oldtimer zu erweitern. „Wir treiben die Liberalisierung des globalen Multi-Asset-Markts fortlaufend voran, damit jeder flexibel und zu 100 Prozent digital in Sachwerte investieren kann – unabhängig von Budget, Wissen und Standort“, so Paul Huelsmann, Gründer und CEO der Finexity AG.

Paul Huelsmann, Finexity: „Wir treiben die Liberalisierung des globalen Multi-Asset-Markts fortlaufend voran.“

Im Dezember 2020 realisierte Finexity dann nach eigenen Angaben „Europas erstes digitales Kunstinvestment“ in Form von Investment-Token in einen limitierten und handsignierten Druck eines Werks von Andy Warhol. Die Emission war nach Angaben von Finexity innerhalb von 15 Minuten überfinanziert. Allerdings ging es nur um ein Volumen von 44.000 Euro. Mitte Februar startete Finexity ein weiteres Kunst-Investment, diesmal mit einem Volumen von 133.500 Euro, das ebenfalls zügig platziert war.

Erheblich größer ist die erste Emission des Hamburger Startups Bloxxter: Qualifiziert nachrangige tokenbasierte Schuldverschreibungen mit einem maximalen Gesamtnennbetrag von 39 Millionen Euro. Das Geld wird mittelbar in zwei Immobilien in Leipzig investiert: Das “Städtische Kaufhaus” und das “Reclam-Carrée”. Inklusive des (externen) Fremdkapitals auf Ebene der beiden Objektgesellschaften beträgt deren Finanzierungsvolumen zusammen rund 67 Millionen Euro. Mit dieser Summe wäre sogar ein klassischer Publikums-AIF recht groß.

Die im Oktober 2020 gestartete Emission hat nicht nur wegen ihres Volumens in der klassischen Sachwertbranche für Aufsehen gesorgt, sondern auch wegen Marc Drießen. Der CEO und Gründer von Bloxxter ist dort ein bekanntes Gesicht. Unter anderem hat er langjährig in den Chef-Etagen verschiedener Asset Manager gesessen, zuletzt bei Hansainvest. Zudem war er Mitglied im Vorstand des ehemaligen Sachwerteverbands BSI.

Kaum ein Faktor wird die Branche so stark beeinflussen wie die Digitalisierung“

Bloxxter stellt eine Rendite von drei Prozent pro Jahr in Aussicht. Mindestinvestition sind 500 Euro. Wie das Konzept bei den Anlegern ankommt, verrät das Unternehmen allerdings nicht. Auf die Platzierungsabfrage für die Cash.-Markterhebung im Januar teilte Bloxxter mit, das Platzierungsergebnis 2020 nicht zu kom- munizieren.

„Das Feedback von Investoren und unseren Partnern ist sehr positiv und wir planen für 2021 das Angebot auf unserer Investment-Plattform zu erweitern“, sagte Drießen lediglich. „Aus unserer Sicht wird kaum ein Faktor die Branche in den nächsten Jahren so stark beeinflussen wie die Digitalisierung“, betonte er.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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