Absicherung in Grün

Auswahlvielfalt variiert stark

Mit größerem Abstand bei der Zahl der auszuwählenden ethisch-ökologischen Fonds folgt die Neue Leben mit 14 entsprechenden Investment-Vehikeln sowie knapp dahinter die Ergo-Tochter Vorsorge Lebensversicherung mit aktuell 13.

Viele Versicherer begnügen sich jedoch mit deutlich weniger Vielfalt: So bietet beispielsweise der Lebensversicherer Canada Life bislang nur zwei nachhaltige Aktienfonds an, beim Volkswohlbund sind es immerhin fünf. Darunter befinden sich zwei Aktienfonds, ein Rentenfonds sowie zwei gemanagte Varianten. 2012 soll das Angebot weiter ausgebaut werden, verspricht der Versicherer.

Die fehlende Bandbreite bei ethisch-ökologischen Fonds ruft immer wieder Kritik von Verbraucherschützern hervor. So moniert die Zeitschrift „Ökotest“, dass nachhaltig orientierte Anleger Gefahr laufen, zugunsten der Moral auf eine ausreichende Risikostreuung zu verzichten. Nach Cash.-Recherchen steht beispielsweise beim Direktversicherer Cosmosdirekt mit dem „Pioneer Funds – Global Ecology A EUR (ND)“ nur ein einziger grüner Aktienfonds zur Auswahl.

Probleme beim „Riestern“

Gewinne, die eine fondsgebundene Police in diesem Fonds erzielt, könnten also nur unter Aufgabe der grünen Prinzipien in sicherere Anlagen umgeschichtet werden.
Bei Canada Life beschränkt man die beiden Nachhaltigkeitsfonds ganz bewusst nur auf den Aktienbereich. „Im Rentenbereich herrscht wenig Klarheit“, begründet Dr. Igor Radovic, Direktor Investment Sales bei Canada Life. „Hier muss man zum Beispiel der Frage nachgehen, aus welchen Staaten man Anleihen ins Portfolio nehmen möchte. Das macht es schwer, mit Renten ein entsprechendes Angebot für unsere nachhaltig orientierten Kunden zusammenzustellen“, sagt Radovic. Generell beobachte man aber bei Canada Life nachhaltige Mischfonds und bleibe auf Ideen der Produktgeber weiterhin gespannt.

Bei Oeco Capital hat man sich hingegen auf eine konservative Investitionsstrategie ausgerichtet. Der Versicherer, der sich in seiner Satzung ausdrücklich zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Kapitalanlagepolitik verpflichtet, hält nur knapp acht Prozent des Anlagevermögens in Höhe von 258 Millionen Euro in Aktien und Investmentanteilen (Stand: 30. Juni 2011). 87 Prozent des Portfolios setzt sich aus festverzinslichen Wertpapieren, Namensschuldverschreibungen und Schuldscheinforderungen zusammen. Auf fondsbasierte Produkte verzichtet man dabei komplett. So ist die hauseigene Riester-Förderrente keine Fondspolice, sondern eine klassische Rentenversicherung.

Seite 4: Keine einheitlichen Kriterien bei nachhaltigen Investments

1 2 3 4 5 6Startseite
Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments