Versicherer: Biometrie-Rausch und Altersvorsorge-Stau

Die Assekuranz setzt mehr denn je auf den Biometrie-Markt, da das einst lukrative Geschäft mit der Altersvorsorge, nicht zuletzt aufgrund der niedrigen Zinsen, stark erschwert wird. Branchenexperte Norbert Porazik sieht die „Machtverschiebung“ kritisch.

Nobert Porazik, Fonds Finanz: “Unsere angebundenen freien Versicherungsmakler beraten jeweils nach Bedarf des Kunden, begrüßen die starke Hinwendung der Produktgeber zur Biometrie-Welt aber nicht unbedingt.“

Bei der Frage, welches biometrische Risiko den größten Handlungsbedarf erfordert, muss Dr. Klemens Surmann nicht lange überlegen: „Eindeutig beim Thema Berufsunfähigkeit.“ Die Furcht vor dem BU-Fall sei zwar da, aber sowohl das Risiko als auch die entsprechende Absicherung würden von der großen Mehrheit der Bevölkerung „komplett ignoriert“.

Seine Annahme stützt der Pressesprecher der Gothaer auf eine forsa-Studie im Auftrag des Kölner Versicherers, in der über 1.000 Bundesbürger zu den Lebensrisiken Todesfall, Berufsunfähigkeit, Invalidität, schwere Krankheit, Pflegefall und Langlebigkeit Auskunft gaben.

Kapitallebensversicherung uninteressanter als früher

Mithilfe von speziellen Ansprachekonzepten für Vermittler versuchen die Versicherer, den Menschen ihre Ignoranz auszutreiben. Die Branche setzt mehr denn je auf den Biometrie-Markt, denn die anhaltenden niedrigen Zinsen erschweren das einst lukrative Geschäft mit der Altersvorsorge.

„Aufgrund des niedrigen Garantiezinses ist die Kapitallebensversicherung uninteressanter geworden als früher“, sagt Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter des Münchener Maklerpools Fonds Finanz. Trotzdem betrachtet er die starke Hinwendung der Produktgeber zur Biometrie-Welt mit gemischten Gefühlen.

„Unsere angebundenen freien Versicherungsmakler beraten jeweils nach Bedarf des Kunden, begrüßen diese Entwicklung aber nicht unbedingt. Auch die Versicherer wenden sich nicht freiwillig verstärkt der Risikoabsicherung zu, sondern reagieren auf den geänderten Kundenbedarf.“

„Stau in der Altersvorsorge“

Porazik sieht inzwischen sogar „einen kleinen Stau bei der Altersvorsorge der Bürgerinnen und Bürger“. Hinsichtlich der Vertriebsunterstützung erwartet man sich bei der Fonds Finanz vor allem beim Thema „Bedarfsweckung“ noch Verbesserungen aufseiten der Versicherer.

„Ein Großteil der Vermittler sieht Verbesserungspotenziale eher beim Thema der übergreifenden Bedarfsweckung, während bestehende Konzepte meist auf ein ganz bestimmtes Produkt eines Anbieters abzielen“, so Porazik.

Gleichzeitig sehe Fonds Finanz auch bei sehr speziellen Produkten, wie etwa der Dread-Disease-Versicherung, noch Nachholbedarf, diese stärker in den Fokus zu rücken. „Durch unabhängige und neutrale Vergleiche, wie zum Beispiel unseren Dread-Disease-Spezialvergleich, haben wir es jedoch geschafft, diese wirklich wichtige Versicherung als echte Alternative bei unserer Maklerschaft anzusprechen“, freut sich Porazik.

Seite zwei: „Bedarfsorientierte Vorsorgekonzepte für alle“

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