Pflegepolicen: Dem Bedarf nachjagen

Neben der finanziellen Not plagt viele Pflegebedürftige ein schlechtes Gewissen, denn häufig sinkt das Einkommen der pflegenden Angehörigen, „weil sie ihre Erwerbstätigkeit einschränken, um Pflege und Beruf miteinander zu vereinbaren“, sagt DIW-Forscher Geyer.

„Ein Pflegefall ist für die betroffenen Personen und Haushalte in der Regel auch eine finanzielle Belastung. Mit zunehmender Dauer der Pflege können Haushalte oftmals die Kosten nicht mehr aus dem laufenden Einkommen tragen und müssen auf ihr Vermögen zurückgreifen.“

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Anzahl der Pflegefälle steigt weiter

Klar ist: Die gesetzliche Pflegeversicherung ist bei Weitem nicht in der Lage, alle Kosten abzudecken, die im Pflegefall entstehen. Angesichts der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung und der damit verbundenen Zunahme der Pflegefälle wird sich an dieser Situation auch in Zukunft nichts ändern.

Allein von Dezember 2011 bis Dezember 2013 stieg die Anzahl der Pflegefälle im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) um 125.000 auf 2,63 Millionen. Das entspricht einer Zunahme von fünf Prozent in nur zwei Jahren, ergaben die Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis).

Diese Zahl wird bis zum Jahr 2050 auf mehr als 4,5 Millionen ansteigen, prognostiziert der Pflege-Experte Professor Heinz Rothgang vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen.

Seite drei: Stationäre Pflegeeinrichtung am teuersten

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