Unfallversicherung: Immer leistungsstärker, aber überschätzt

„29 Prozent der unter 30-Jährigen beabsichtigen, eine oder mehrere biometrische Versicherungen in den nächsten zwölf Monaten abzuschließen“, meint Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei Yougov.

Bei alledem darf man die eingeschränkte Leistungshöhe nicht vergessen, die bei der privaten Unfallversicherung zum eingeschränkten Invaliditätsschutz hinzukommt. Denn im Schnitt schütten die Versicherer nur rund 7.500 Euro pro Unfall aus.

Höhere Leistungen im Trend

Dennoch: Wer nach einem Unfall vorübergehend auf fremde Hilfe angewiesen ist, wird weder über die gesetzliche Kranken- noch die Pflegeversicherung versorgt. Unfall, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs oder Knochenbrüche verursachen aber oft hohe Folgekosten für die Betreuung.

Serviceleistungen wie „Alltags-Manager“, die nach Unfall, ambulanter OP oder Klinikaufenthalt für bis zu sechs Monate einspringen, wenn man vorübergehend auf fremde Hilfe angewiesen ist, werden künftig noch häufiger angeboten werden.

Auch „Reha-Manager“, die nach Unfall ab 50 Prozent Invalidität für bis zu zwei Jahre bezahlt werden, um Maßnahmen in Medizin, zur Berufsrückkehr, Wohnungs- und Kfz-Umrüstung sowie Pflege zu erstatten, sind gefragt. Die Versicherer buhlen mit immer höheren Leistungen um neue Kunden.

Autor Detlef Pohl ist freier Journalist und Versicherungsexperte in Berlin.

Foto: Shutterstock

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