Gender Pension Gap: Was für Frauen im Berufsleben beginnt, besitzt Folgen für die Rente

„Wir sind aber auch auf gegenteilige Fälle gestoßen. Beispielsweise ist in Estland die Rentenlücke zwar nahe null, die Lohnlücke mit 26 Prozent jedoch die höchste unter den betrachteten Ländern. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass in Estland beispielsweise Frauen stärker als Männer von der Umverteilung im Rentensystem profitieren.“

Auch zwischen Rentenlücken und den Merkmalen der Rentensysteme lässt sich länderübergreifend kein Zusammenhang feststellen. „Die Gestaltung der Rentensysteme hat dennoch schon rein mechanisch einen Einfluss auf die Rentenlücken in den einzelnen Ländern, auch wenn man kein eindeutiges Muster über die Länder hinweg erkennt“, erklärt Studienautorin Anna Hammerschmid.

Politische Maßnahmen sollten Erwerbsbiografien von Frauen stärken

Entscheidend ist nun die Frage, welche Handlungsempfehlungen sich aus den Ergebnissen ziehen lassen. „Um die Rentenlücke langfristig zu verkleinern, sollten politische Maßnahmen vor allem darauf zielen, die Erwerbstätigkeit von Frauen – insbesondere in Vollzeit – zu stärken“, schließt Anna Hammerschmid aus den Ergebnissen. Verbessert werden müsste vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer.

„Der Ausbau der Vätermonate beim Elterngeld könnte zu einer gleichmäßigeren Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit in den Familien beitragen und so auch die Rentenlücken langfristig reduzieren“, ergänzt Carla Rowold. Außerdem könnte auch eine Abschaffung des Ehegattensplittings für Frauen Anreize setzen, stärker erwerbstätig zu sein.

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