„So rosig hat die Zukunft seit Jahren nicht mehr ausgesehen“

Ein Umbruch sei auch bei den Zentralbanken zu erwarten. Für diese These nennt Boone drei Gründe: „Viele hochrangige Zentralbanker werden in den kommenden Jahren ihren Platz räumen. Diese Entwicklung ist bereits im vollen Gange.“

Beispiele dafür seien die scheidende Fed-Chefin Janet Yellen, die im kommenden Jahr ihr Amt an Jerome Powell abgibt, und EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio, der im Sommer sein Amt niederlegen wird. „Solche Wechsel können die Kommunikation zwischen den Institutionen verkomplizieren“, warnt Boone.

Risiken im Finanzsektor

Der zweite Grund ist, dass die Zentralbanken immer häufiger Ziel politischer Überprüfungen seien. „Außerdem können sie die Veränderung des klassischen Finanzmarktes durch Kryptowährungen nicht länger ignorieren“, so Boone. „n einer Zeit der Unsicherheit, die noch einige Zeit anhalten wird.“

Risiken sieht Boone vor allem im Finanzsektor. „Natürlich müssen wir anstehende Wahlen und politische Entscheidungen im Auge behalten. Aber was uns wirklich beschäftigen wird, sind die Inflation und die damit verbundene Entwicklung der Asset-Preise.“

Zwar sei auch 2018 nicht frei von ökonomischen Risikofaktoren, doch besäßen die Zentralbanken die nötigen Werkzeuge, um diesen effektiv entgegenzuwirken. „So rosig hat die Zukunft seit Jahren nicht mehr ausgesehen. Wenn die Situation etwas klarer wird, werden wir unsere Aufmerksamkeit den möglichen Entgleisungen wie dem Inflationsdruck oder der außergewöhnlichen Volatilität in bestimmten Anlageklassen oder Carry Trades widmen“, fasst Boone zusammen. (kl)

Foto: Shutterstock

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