EXKLUSIV

Hitliste der Maklerpools 2025: Fonds Finanz bleibt an der Spitze

Kai-Uwe Laag
Kai-Uwe Laag, Blau Direkt: „Wir konnten unser hohes Wachstum noch einmal steigern.“ / Foto: Blau Direkt

Den dritten Rang eroberte Netfonds mit einem Wachstum des Rohertrags von 23,9 Prozent zurück. Das Unternehmen war 2023 auf den vierten Platz abgerutscht. „Wir haben unseren Umsatz im Jahr 2024 um fast 25 Prozent auf 237 Millionen Euro gesteigert und verzeichnen neue Höchststände in den Depots, der Vermögensverwaltung sowie im Versicherungs- und Baufinanzierungsbereich“, berichtet Martin Steinmeyer, Vorstandsvorsitzender der Netfonds AG. „Wir legen besonderes Augenmerk auf die wiederkehrenden Erträge, die bei über 70 Prozent liegen. Mehr als die Hälfte davon sind mittlerweile keine Provisionen mehr“, so Steinmeyer. 

Damit landete Netfonds hauchdünn vor Blau Direkt. Das Unternehmen ist erstmals wieder in der Cash.-Hitliste vertreten, nachdem es in den Vorjahren auf eine Meldung verzichtet hatte. Der Maklerpool, dessen Angaben für 2024 nun auch die Vorjahreszahlen enthalten, verzeichnet gegenüber 2023 ein enormes Wachstum des Rohertrags: 46,8 Prozent. CEO Dr. Kai-Uwe Laag betont: „2024 war für Blau Direkt ein Jahr des klaren Fortschritts: Wir konnten unser hohes Wachstum noch einmal steigern, unsere technologische Position ausbauen und die Zusammenarbeit mit unseren Partnern weiter stärken. Besonders der gezielte Einsatz von KI und die Einführung neuer Plattformlösungen haben für mehr Effizienz und Skalierbarkeit gesorgt“.

Besonderheiten bei Vema

Blau Direkt schob sich damit auch vor die Vema, die im vergangenen Jahr noch Platz drei belegt hatte. Das Geschäftsmodell der Makler-Genossenschaft unterscheidet sich von klassischen Pools durch die Vergütungswege. Vema-Partner erhalten ihre Courtage direkt von den Versicherern und die Genossenschaft bekommt zusätzlich eine eigene „Anteilscourtage“ von den Anbietern. Ähnlich rechnen auch der Maklerverbund DEMV (Rang 11) und der Maklerpool/Servicegesellschaft Definet (Rang 16) ab. 

Daneben betreibt Vema auch einen „kleinen“ Pool für die Vema-Partner mit einem Umsatz in 2024 von 11,3 Millionen Euro. Eine Besonderheit des Unternehmens ist zudem, dass der Gewinn zum großen Teil an die Partner ausgeschüttet wird, die auch Mitglieder der Genossenschaft sind. Dieser werde bereits von den Erlösen in Abzug gebracht, erläutert das Unternehmen. Der Betrag ist deshalb dem in der Buchhaltung ausgewiesenen Rohertrag hinzuzurechnen, um die Vergleichsgröße zum Rohertrag von Pools zu erhalten. Hierdurch ergibt sich ein Wert von 45,4 Millionen Euro, so Vema.

Das Gesamtprovisionsvolumen der Vema-Geschäfte, also die Provision der Makler plus die Anteilscourtage, kann hingegen nur hochgerechnet werden, basierend auf dem Grundsatz, dass die Overhead-Erlöse zehn Prozent der Makler-Courtage betragen. „Die Annahme ist verifiziert durch die Provisionssätze der Makler in Verbindung zu den gemeldeten Umsätzen“, heißt es in dem von einer Steuerberatungsgesellschaft erstellten Vema-Jahresabschluss. 

Verticus mit größtem Zuwachs

Einschließlich der Umsätze des eigenen Pools erhöhte sich das Gesamt-Provisionsvolumen der von Vema abgewickelten Geschäfte demnach 2024 gegenüber dem Vorjahr von 425 auf 461 Millionen Euro. Die Genossenschaft liegt damit noch deutlich vor Fonds Finanz. Auf den dritten Rang kommt bei dieser Kennzahl Blau Direkt.  

Zurück zum Rohertrag. Den größten Zuwachs erzielte hier Verticus (Verticus Finanzmanagement AG und Verticus Versicherungsservice GmbH). Das hauptsächlich auf private Krankenversicherungen (PKV) spezialisierte Unternehmen verbesserte sich mit einer Steigerung von 59,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr von Platz 9 auf 6. „Das Wachstum des PKV-Neugeschäftes verläuft weiterhin sehr positiv“, berichtet CEO Oliver Schmidt. 2024 ist das Abschlussvolumen demnach um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. „In den ersten 5,5 Monaten 2025 konnten wir das PKV-Neugeschäft schon wieder um 32 Prozent steigern“, so Schmidt.

Mit einem Wachstum des Rohertrags von jeweils über 30 Prozent brummt das Geschäft auch bei DEMV (Platz 11), Aruna (Platz 12) und Sachpool (Platz 21) ordentlich. DEMV ist ein Verbund, der ähnlich abrechnet wie Vema und die Provisionseinnahmen der Partner deshalb nicht exakt kennt. Das Provisionsvolumen ist insofern ebenfalls hochgerechnet. „Wir haben eine Marge von circa zehn Prozent und somit einen mit Pools, die selber abrechnen, vergleichbaren Umsatz von circa 125 Millionen Euro“, erklärt DEMV-Geschäftsführer Karsten Allesch.

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