Immo-Index: Vertrauen in Büroobjekte ist zurück

Trotz anhaltender globaler Unsicherheiten verzeichnet das umfragebasierte Immobilienklima des monatlich erhobenen King Sturge Immobilienkonjunktur-Index im April einen Anstieg um drei Prozent und erreicht mit 144,6 Zählerpunkten (Vormonat: 140,4) wieder den Höchstwert aus dem Februar 2011. Unter den Teilindizes hat das Büroklima den größten Anstieg verzeichnet.

haus-index3-shutt_21041263Die 2,9-prozentige Eintrübung des Vormonats ist somit ausgeglichen und die Klimakurve schwenkt von einer Aufwärts- in eine Seitwärtsbewegung ein. Die Stimmungserhellung der über 1.000 in Zusammenarbeit mit den Immobilienforschern Bulwien Gesa befragten Marktteilnehmer wird laut den Immobilienberatern von King Sturge dabei vor allem durch das Ertragsklima getragen, das um 4,9 Prozent auf 141,3 Zähler ansteigt (Vormonat: 134,7). Die Bewertung der Investitionsentwicklung ziehe ebenfalls an. So ist das Investmentklima um 1,3 Prozent von 146,2 auf 148,1 Zählerpunkte gestiegen. Auch im Bereich der Einzelsegmente stehen laut King Sturge wieder alle Zeichen auf Wachstum. Den stärksten Vertrauenszuwachs verzeichnen im April Büroimmobilien.

„Trotz der weltweiten Schocks hat sich die Stimmung in der Immobilienwirtschaft weiter verbessert“, stellt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, fest. „Das liegt auch daran, dass die realen Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft bisher relativ gering sind. Die volkswirtschaftlichen Rahmendaten sind robust, die Wirtschaft wächst und die Steuereinnahmen sprudeln. Dies zeigt sich an den anziehenden Transaktionsmärkten sowie den weiterhin guten Vermietungsumsätzen.“ Doch Hettrich warnt auch: „Risiken sind allerdings nach wie vor von Seiten der Finanzmärkte mit Schuldenkrise, anziehender Inflation, steigenden Zinsen, hohem Ölpreis und teurem Euro erkennbar.“

Im April spiegelt sich diese Unsicherheit in der von King Sturge und Bulwien Gesa ermittelten Immobilienkonjunktur wider, die auf der statistischen Auswertung von Ifo-Geschäftsklima, DAX, Dimax und Zinsen beruht. Erstmals seit September 2010 verzeichnet der makroökonomische Indikator einen Rückgang und sinkt um 0,9 Prozent von 213,4 auf 211,4 Zählerpunkte.

Hettrich fordert die deutsche Politik auf, „unabhängig von den internationalen Krisen, etwas mehr zur Aufhellung der doch teils angespannten Gemütslage beisteuern“. Derzeit scheine aber ein gewisser Stillstand im politischen Handeln eingetreten. Der Deutschland-Chef von King Sturge weiter: „Die gute wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bietet Gelegenheit, die Weichen für ein nachhaltiges Wachstum richtig zu stellen. Schließlich hängt die Investitionsfreude in der Wirtschaft nun einmal stark von klaren politischen Rahmenbedingungen ab, die Verlässlichkeit und Orientierung vermitteln.“

Unter den Index-Teilsegmenten hat das Büroklima im April mit 3,7 Prozent den größten Anstieg auf 136 Zähler (Vormonat: 131,1) verzeichnet. Im März entzogen die befragten Marktteilnehmer Büroimmobilien noch am stärksten das Vertrauen. Auch das Industrieklima ist etwas angezogen und hat im April 128,8 Punkte (Vormonat: 127,3) erreicht Das größte Vertrauen genießen nach wie vor Wohn- und Einzelhandelsimmobilien mit 166,7 (Vormonat: 162,8) beziehungsweise 144,4 (Vormonat: 140,8) Zählerpunkten. (te)

Foto: Shutterstock

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