„Im Detail deutliche Unterschiede zwischen Leistungsversprechen und Interpretationsmöglichkeiten“

Besonders die Grundfähigkeitsversicherung scheinen immer mehr Versicherer in die „Angebotspalette“ aufzunehmen. Wie sehen Sie die Entwicklung?

von Eicken: Es existieren aktuell 19 Anbieter mit unterschiedlichen Tarifausprägungen nach Art der Lebensversicherung sowie Zielgruppendifferenzierungen. Mittlerweile arbeiten weitere Anbieter an neuen Grundfähigkeitsversicherungen und einige Gesellschaften überarbeiten ihre bestehenden Produkte.

Diese werden sukzessive auf dem Markt erscheinen, sodass wir von weiteren und optimierten Tarifen ausgehen. Insgesamt erwarten wir ein weiter wachsendes Produktangebot im Segment der Arbeitskraftabsicherung.

Es gibt mehrere Ratingunternehmen beziehungsweise Analysehäuser im Markt, die sich mit dem Produkten auseinandersetzen. Aktuell arbeiten Assekurata an einem neuen Rating-Ansatz für Grundfähigkeitsversicherungen. Wo stehen Sie da?

von Eicken: Wir legen hierbei nicht den Fokus auf die Anzahl der Grundfähigkeiten und Krankheiten, sondern auf die Qualität der Klauseln hinsichtlich der Erreichbarkeit der Leistung aus Kundensicht. Auf diese Weise werden Unternehmen nicht verleitet, möglichst viele Grundfähigkeiten zu definieren. Auch werden keine Mindestkriterien festgelegt. So können zum Beispiel auch Zielgruppenkonzepte die Höchstnote erreichen.

Worin unterscheidet sich Ihr Ansatz von denen der Wettbewerber? Auf welche Kriterien haben Sie besonderen Wert gelegt?

von Eicken: Wir sehen Fähigkeiten als ein angeborenes oder erworbenes Vermögen, einen Sachverhalt kausal zu beeinflussen. Davon ist beispielsweise die Rede, wenn es heißt, jemand sei fähig Fahrrad zu fahren oder ein Haus zu bauen. Demnach lässt sich hier die Einteilung in „Fundamentalfähigkeiten“ wie Sehen, Hören, Sprechen, Gehen, Denken und „erlernten Fähigkeiten“ zum Beispiel Fahrradfahren, Schreiben etc. vornehmen.

Wir definieren Grundfähigkeiten empirisch und haben eine Matrix hinsichtlich Kundennutzen und Eintrittswahrscheinlichkeiten hierzu entwickelt. Hierzu deduzieren wir Ergebnisse aus Forschung und Lehre, wodurch nachvollziehbare und objektive Kriterien festgelegt sind sowie Dopplungen, Schnittmengen und Redundanzen vermieden werden. (dr)

Das Interview für Jörg Droste, Cash.

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