Umfrage: Anleger glauben nicht an Euro-Rettung

Jeder vierte deutsche Anleger glaubt, der Euro hat keine Zukunft so eine aktuelle Online-Umfrage der Münchener Vertriebsgesellschaft Dima 24. Als eine attraktivere Anlageregion als das Euro-Land gelten demnach derzeit die Schwellenländer.

Ein Viertel der befragten Anleger meint, dass Deutschland aus der europäischen Währungsunion austreten sollte.

Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, die Gemeinschaftswährung schade der deutschen Souveränität und Deutschland sollte aus der Währungsunion austreten. Frauen sind der Umfrage zufolge kritischer: Während bei den männlichen Teilnehmern 25 Prozent keine Zukunft für den Euro sehen, sind es bei den Teilnehmerinnen 29 Prozent.

Auch wenn viele den Euro weiterhin kritisch betrachten, seien die Anleger insgesamt gelassener geworden, berichtet Dima 24. „Offenbar sind sie mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zufrieden und sehen für 2014 keine dramatischen Neuigkeiten voraus“, sagt Renate Wallauer, Geschäftsführerin bei Dima 24. 62 Prozent der Befragten sind demnach dem Euro gegenüber positiv gestimmt.

Mehrheit der Anleger erwartet Inflation

Analog zur Skepsis gegenüber dem Euro, gelten Schwellenländer bei 78 Prozent der Befragten als attraktiver für Geldanlagen als das Euro-Land, so die Umfrage. 2012 waren noch 89 Prozent der Ansicht, dass die Schwellenländer ein höheres Wirtschaftswachstum schaffen als die Industrienationen. „Unser Rat an die Anleger lautet darum, klare Anlageziele zu definieren: Wie viel Geld steht zur Verfügung, wie viel Risiko kann eingegangen werden, welche Rendite erhoffen sie sich“, so Wallauer.

Auf die Frage nach einer drohenden Inflation, zeige sich der Großteil der befragten Anleger pessimistisch. 59 Prozent erwarten demnach eine steigende Teuerungsrate in Deutschland. Im Vergleich zu 2012 jedoch habe der Glaube an die Geldwertstabilität zugenommen, damals hatten noch 71 Prozent eine steigende Inflation erwartet.

„Die Inflationsangst hat abgenommen, doch das Thema ist nicht vom Tisch. Denn der Koalitionsvertrag lässt die Lohnstückkosten in Deutschland steigen und wird gemeinsam mit einer höheren Inlandsnachfrage dafür sorgen, dass die Teuerungsrate signifikant steigen wird“, erklärt Wallauer.

Fast die Hälfte der Anleger rechnen mit Dax-Anstieg

Lediglich 28 Prozent der befragten Anleger erwarten der Umfrage zufolge aktuell eine Kurskorrektur beim Dax. Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) glaubt demnach, die aktuelle Bewertung entspreche den wirtschaftlichen Fundamentaldaten und rechnet sogar mit einem weiteren Kursanstieg.

Dementsprechend setzen 61 Prozent für ihre Geldanlage auf die Börse. Nur 18 Prozent sind laut der Umfrage der Ansicht, das sei der falsche Ort, um erfolgreich Vermögen aufzubauen. „Angesichts der niedrigen Aktionärsquote von nur rund 15 Prozent in Deutschland hat uns dieses Ergebnis schon überrascht“, so Wallauer.

„Sicherlich sind Aktien ein sinnvoller Baustein im Portfolio. Doch selbst Experten kennen die Zukunft nicht. Wichtig ist darum, nicht einfach Trendtitel zu kaufen und nach Höchstkursen zu schielen, sondern: Informationen sammeln, Stellung beziehen und gelassen bleiben“, rät Wallauer.

Großteil der Anleger bevorzugt Sachwerte

Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) sind laut Dima 24 der Ansicht, dass Sachwerte wie Immobilien, Gold oder Diamanten derzeit die beste Geldanlage seien. „Zu höherer Bekanntheit und Akzeptanz Alternativer Investment-Fonds beigetragen hat sicher auch die öffentliche Diskussion zur Gesetzgebung um den Anlegerschutz und die Regulierung der Beteiligungsbranche“, erklärt Wallauer.

2012 waren demnach nur 40 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Bestrebungen der Bundesregierung in die richtige Richtung gehen und ihre Position als Anleger stärken werde. 2013 glauben immerhin 53 Prozent der Anleger, dass die verstärkte gesetzliche Aufsicht der Beteiligungsbranche die Qualität des Fonds-Angebots erhöhe.

„Im Sinne der Angebotsvielfalt für Anleger sollten noch mehr Emissionshäuser jetzt aktiv werden und AIFM-konforme Konzepte anbieten“, findet Wallauer. Das fördere das Vertrauen der Anleger, steigere das Ansehen der gesamten Branche und könne, angesichts des Produkt-Staus in den vergangenen Monaten und fehlender Anlage-Alternativen, den Beteiligungsmarkt enorm beleben.

Für die Online-Umfrage hat Dima 24 im November 2013 542 Privatanleger befragt. (jb)

Foto: Shutterstock

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