Knockout: Degi Europa kommt nicht mehr auf die Beine

Der seit rund zwei Jahren von der Rücknahme der Anteilsscheine sowie seit gut einem Jahr auch von der Ausgabe ausgesetzte offene Immobilienfonds (OIF) Degi Europa wird aufgelöst. Das teilt die Kapitalanlagegesellschaft Aberdeen Asset Management Deutschland mit.

Damit geht innerhalb von nur vier Wochen nach dem Kanam US-Grundinvest bereits der zweite OIF in die Liquidierung. Die von Branchenexperten erwartete Marktbereinigung nimmt somit Fahrt auf.  Als weiterer Kandidat für eine Abwicklung wird der P2 Value von Morgan Stanley gehandelt.

Mit dem 38 Jahre alten Degi Europa wird ein Klassiker unter den OIFs in Deutschland aufgelöst. Der US-Grundinvest galt in Fachkreisen eher als Nischenprodukt. Noch bis vor kurzem hatte Aberdeen angestrebt, den Degi Europa bis zum 30. Oktober – den durch das Investmentgesetz vorgeschriebenem Termin – wieder zu öffnen.

Nach eingehender Prüfung, so die Kapitalanlagegesellschaft, könne aber nicht garantiert werden, dass die Liquidität von über 30 Prozent für die Bedienung der Rückgabewünsche ausreicht. Dies sei unter anderem auf das angespannte Marktumfeld zurückzuführen: Neben der Auflösung des US-Grundinvest haben in den vergangenen Wochen zwei weitere Fonds (ein offener Immobilienfonds und ein Dachfonds, der überwiegend in offene Immobilienfonds investiert) vorübergehend die Anteilscheinrücknahme ausgesetzt.

Laut Aberdeen spielt ebenfalls eine Rolle, dass seit Schließung des Fonds Anteile im Wert von knapp 400 Millionen Euro zu überdurchschnittlichen Abschlägen an der Börse gehandelt wurden. So habe das Fondsmanagement davon ausgehen müssen, dass diese Börseninvestoren bei Öffnung des Fonds ihre Anteile zur Rückgabe vorlegen würden, um dann vom Handelsgewinn zu profitieren.

Seite 2: Wie Aberdeen Anleger auszahlen will

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