Immobilienverkauf: Eigentümer überschätzen Immobilienwert

Der Wohnimmobilienmarkt in der Bundesrepublik boomt nach wie vor und die Preise steigen kontinuierlich, aber besonders private Eigentümer verschätzen sich beim Wert ihrer Immobilie häufig. Das zeigt auch eine aktuelle Online-Umfrage des Immobiliendienstleisters McMakler.

In der Umfrage war fiel den Experten eine Tendenz zum deutlichen überschätzen des Immobilienwerts besonders auf.

„Eigentümer haben bei der Bewertung der eigenen Immobilie oft einen getrübten Blick. Gerade wenn ein Haus oder eine Wohnung vom Verkäufer selbst genutzt wurde, haben sie einen hohen emotionalen Wert für den Besitzer. Ein Angebotspreis benötigt allerdings stichhaltige Argumente“, erläutert Lukas Pieczonka, Geschäftsführer von McMakler.

Aus diesem Grund empfehle er eine professionelle Immobilienbewertung. Diese beinhalte eine objektive Beurteilung der baulichen Gegebenheiten, aber auch eine Umfeldanalyse und eine Preiseinschätzung, die durch den Vergleich mit ähnlichen Objekten die aktuelle Marktlage miteinbeziehe.

Besonders auffällig sei die Tendenz zum deutlichen Überschätzen des Immobilienwerts. Vier von zehn Eigentümern, die den Angebotspreis zu hoch eingeschätzt haben, gaben laut McMakler eine Preisvorstellung an, die den aktuellen Marktwert um mehr als 20 Prozent bis zu 40 Prozent überschritt.

Trügerische Euphorie auf dem Immobilienmarkt

Bei den Verkäufern, die den Wert zu niedrig eingeschätzt haben, gab nur etwas mehr als jeder Zehnte eine Preisvorstellung an, die mehr als 20 Prozent unter dem Wert des Objektes lag.

„Immobilien akkurat zu bewerten, ist für Laien oft eine große Herausforderung. Vor allem die aktuelle Euphorie auf dem Immobilienmarkt veranlasst viele Eigentümer zu einer Fehleinschätzung. Da fallen Wunsch- und Marktpreis oft weit auseinander“, so Pieczonka.

Dabei schrecken zu hohe Immobilienpreise Interessenten meist ab, wohingegen ein zu niedrig angesetzter Preis falsche Interessenten anziehe.

Eine Werteinschätzung durch einen Makler oder Gutachter sei daher nicht nur ein gutes Verkaufsargument, sondern gebe den Eigentümern auch ein sicheres Gefühl bei Verhandlungsgesprächen – beispielsweise wenn Interessenten versuchen den Preis nochmals zu drücken. (bm)

Foto: Shutterstock

 

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