Dirk Müller: „Der Zins ist faktisch ausgeschaltet“

Was bedeutet das für die Aktienmärkte, steuern wir auf eine Blase zu?

Enorm viele Aktien sind derzeit 50 bis 80 Prozent überteuert. Aber es gibt nach wie vor eine große Zahl von guten Unternehmen, die bei Betrachtung der Cashflows langfristig noch fair bepreist sind. Insbesondere auch im Verhältnis zu den Zinsen, die ich derzeit erhalte.

Früher galt die Faustregel, dass eine Aktie die doppelte Rendite von dem bieten muss, was die vergleichbare Anleihe des Unternehmens bringt. Wenn ich mir jetzt anschaue, dass ich bei Unternehmen wie IBM auf fünf Jahre eine Rendite von 0,5 Prozent auf die Anleihe bekomme, und das Unternehmen selbst bringt mir zwischen acht und zehn Prozent Aktienrendite, dann heißt das, ich kann eine Null hinten dranhängen und bin immer noch gut dabei. Also das ist natürlich ein Wahnsinn. Das ist kein langfristiges Value-Investment mehr, aber wenn man das zugrunde legt, was an Alternativen da ist, kommt man schon zu verrückten Erkenntnissen.

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Der Dax tummelte sich Anfang April bei 12.000 Punkten. Das ist eigentlich auch nicht mehr normal angesichts der Tatsache, dass er Anfang des Jahres noch bei 10.000 Zählern stand.

Das ist korrekt. Angenommen, wir hätten jetzt einen Rückgang von 20 Prozent, was per Definition ein Crash wäre, dann lägen wir gerade mal auf dem Ausbruchsniveau von Januar 2015. Daran zeigt sich, wie verrückt die Welt geworden ist. Das ist nicht gesund, gar keine Frage. Aber es ist die aktuelle Situation.

Lesen Sie das vollständige Interview in dem Cash.-Special Investmentfonds, das ab dem 15. Mai im Handel erhältlich ist.

Interview: Frank Milewski

Foto: Frank Seifert

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