Dossier: Top-Performer

Eine Erfolgsstory: Renditestarke Investmentfonds sind in einem Umfeld dauerhaft niedriger Zinsen gefragt wie nie zuvor. Mit 123,4 Milliarden Euro erreichten die Zuflüsse im Vorjahr ein neues Rekordniveau. Der deutsche Aktienindex klettert ebenfalls auf einen neuen Höchststand von 11.000 Punkten.

Die Börse in New York gehört zu den wichtigsten Handelsplätzen der Welt.

Die niedrigen Zinsen stellen Anleger vor Herausforderungen. Private Sparer besitzen nach Angaben der Bundesbank ein Geldvermögen von mehr als 5.000 Milliarden Euro. Zu zwei Dritteln entfällt dieses Vermögen aber auf Zinsprodukte – und aufgrund der unterhalb der Inflationsrate liegenden Zinsen verliert es real an Wert und das Kapital schwindet.

Rekordabsatz auf dem deutschen Fondsmarkt

Viele Anleger investieren daher in lukrative Investmentfonds. Unter dem Strich flossen Investmentfonds 2014 insgesamt 123,4 Milliarden Euro zu – ein neuer Rekord, wie der deutsche Fondsverband BVI ausgerechnet hat.

„2014 war ein Rekordjahr für die deutsche Fondsbranche: Noch nie in der Geschichte verwaltete sie so viel Vermögen. Investmentfonds haben wie kein anderes Produkt die Möglichkeit, renditestarke Anlagen wie Aktien mit anderen Anlageklassen wie Anleihen zu mischen und damit entsprechend dem Risikoprofil des Anlegers in die Kapitalmärkte zu investieren“, sagt BVI-Präsident Holger Naumann.

Naumann will Anlegern insbesondere Mischfonds ans Herz legen, die 2014 auch die Absatzlisten bei privater Kundschaft dominiert haben.

Dax auf Höchststand über 11.000 Punkten

Experten wie Robert Halver, der die Kapitalmarktanalyse der Baader Bank in Frankfurt leitet, gehen mit ihren Empfehlungen noch einen Schritt weiter und raten Anlegern vor allem für die Altersvorsorge, direkt zu Aktienfonds zu greifen. Deren langfristige Ergebnisse sind herausragend, viele Fondsstrategien konnten das Kapital ihrer Investoren in den zurückliegenden fünf Jahren mehr als verdoppeln. Aktienfonds, die in gefragte Branchen wie dem Gesundheitsmarkt oder dem Technologiesektor investieren, haben oftmals noch deutlich stärker performt.

Der deutsche Aktienindex durchbrach jüngst im Februar die Marke von 11.000 Punkten. Halver geht in diesem Jahr von weiteren Höchstständen beim Dax aus: „Allerdings wird die Kursschwankungsbreite nicht mehr so brav wie in diesem Jahr sein. Krisen und ihre Bewältigung bescheren uns zwar deutlich höhere Volatilitäten, machen die Aktienmärkte aber auch zu einem Paradies für Trader, ähnlich wie das der Markusplatz in Venedig für die dort fett gefütterten Tauben ist.“

Aktiensparpläne für mehr Sicherheit

Dass Anleger sich von den Schwankungen und möglichen Rücksetzern am Aktienmarkt abschrecken lassen, versteht Börsenkenner Halver und rät daher gerade privaten Anlagern zu kontinuierlichen Investments: „Volatilität kann man auch mit Aktienansparplänen gut begegnen. Denken Sie an die Kraft der zwei Herzen: Geht es nach oben, sind Sie reicher. Geht es nach unten, erhalten Sie mehr Aktienanteile für Ihr Geld.“

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Ein besonders großes Anlagethema 2015 werden nach Halvers Einschätzung Dividendenstrategien sein: „Die übrigens auch bei Versicherungen – was sollen sie auch anderes tun – immer mehr als Ersatzbefriedigungen zu Zinsstrategien eingesetzt werden. Viele dividendenstarke Aktien erfüllen das Anlegerbedürfnis nach regelmäßig hohen Auszahlungen, das Zinsanlagen nicht mehr auch nur annähernd befriedigen können.“ Nicht zuletzt wirken dividendenstarke Titel ebenso wie Sparpläne als Risikopuffer gegen Kursverluste.

BVI will Reformstopp

In die Freude über die Rekordzahlen mischt sich beim BVI aber auch Unzufriedenheit mit der politischen Agenda. Kritisch wertet der BVI insbesondere die zunehmende Regulierungsdichte: Denn verstärkt häuften sich uneinheitliche und überlappende Regeln, erklärt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI: „Widersprüche, Inkonsistenzen und Doppelregulierungen schaffen Rechtsunsicherheit, erzeugen einen erheblichen bürokratischen Aufwand und erhöhen die Kosten auch für die Anleger“, kritisierte Thomas Richter.

Der BVI habe daher zwei zentrale Forderungen an Gesetzgeber und Regulator, so Richter: „Erstens brauchen wir eine Regulierungspause. Die Regeln der letzten Jahre müssen auf ihre Wirkung geprüft werden. Zweitens müssen die Rahmenbedingungen für unterschiedliche Finanzprodukte so weit wie möglich angeglichen werden, um fairen Wettbewerb zu ermöglichen und Fehllenkungen zu vermeiden.“

 

Weitere Infos und Hintergründe finden Sie in folgenden Beiträgen:

Fidelity: Eurozone erholt sich

Robert Halver: Deutsche Wirtschaftspolitik muss wieder Wirtschaftspolitik betreiben

“Langfristig führt kein Weg an US-Aktien vorbei”

Gecam: Aktien stark unterschätzt

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