Anleihen ETFs: Quantität versus Qualität

Institutionelle Investoren erwarten, dass die Zahl der Anleihe-ETFs bis 2050 massiv steigen wird. Das könnte jedoch zu vielen ähnlichen statt innovativen Produkten führen. Eine Umfrage hat untersucht, welche Zuflüsse Investoren erwarten und was die Entwicklung aus ihrer Sicht treibt.

ETFs sind günstig und transparent, das macht sie bei Anlegern beliebt.

Die Ergebnisse einer Umfrage unter institutionellen Investoren von Pollright im Auftrag von Tabula Investment deuten darauf hin, dass die Zahl der in Europa aufgelegten ETFs auf festverzinsliche Wertpapiere in den nächsten drei Jahren ansteigen wird.

Derzeit seien rund 400 festverzinsliche ETFs in Europa gelistet. Laut Tabula, gehen 64 Prozent der Befragten davon aus, dass es bis 2020 500 oder mehr sein werden. Rund 17 Prozent glauben, dass die Zahl zwischen 750 und 1.000 liegen wird und neun Prozent denken, dass bis 2020 sogar über 1.000 festverzinsliche ETFs in Europa gelistet sein werden.

53 Prozent der Befragten würden einen Anstieg des weltweit in festverzinsliche Renten-ETFs investierten Vermögens bis Ende 2020 auf 1,6 Billionen Dollar erwarten – ein Anstieg um 167% Prozent gegenüber 2016.

Chancen liegt in Innovation

„Professionelle Anleger sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Renten-ETFs in den nächsten Jahren drastisch steigen wird. Dies dürfte zu einer deutlichen Ausweitung der neu aufgelegten Produkte führen. Ich befürchte ein Mangel an Innovation wird dazu führen, dass viele dieser Produkte ein sehr ähnliches Exposure zu den bereits existierenden Lösungen aufweisen werden“, sagt Michael John Lytle, Chief Executive Officer, Tabula Investment Management.

„Die offensichtliche Chance in diesem Markt liegt in der Entwicklung neuer Produkte, die ein präzises Exposure bieten und auf die spezifischen Bedürfnisse von Anlegern mit festverzinslichen Wertpapieren eingehen.“

Treiber der Entwicklung

Auf die Frage nach den Treibern des Renten-ETF-Marktes geben 67 Prozent der institutionellen Investoren und Vermögensverwalter an, dass die Kosten niedrig sind, gefolgt von 52 Prozent, die den verbesserten Zugang zu den Märkten nennen. Jeder Vierte (24 Prozent) sieht Transparenz und Intraday-Zugang als entscheidend.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass Renten-ETFs einen größeren Anteil an den Gesamtzuflüssen in den breiteren ETF-Markt haben werden. Derzeit sind rund 23 Prozent des in ETFs investierten Vermögens in festverzinsliche Anlagen investiert. Im vergangenen Jahr entfielen 26 Prozent der gesamten Zuflüsse in den Sektor auf Renten-ETFs. 43 Prozent der Befragten erwarten, dass die Mittelflüsse bis 2020 bei 30 Prozent oder mehr liegen werden, wohingegen nur 22 Prozent glauben, dass sie unter dem Vorjahresniveau liegen werden.

Foto: Shutterstock

 

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