Zahl des Monats: -20,8

Goldbarren
Foto: Shutterstock

Der leichte Rückgang der Inflation im Juni 2022 in Verbindung mit dem Anstieg der Bundesanleihenrenditen deuten darauf hin, dass der Schmerz der Sparer und Anleihe-Investoren nachzulassen beginnt.

Der Anstieg der Renditen der Bundesanleihen kommt durch den Preisverfall von Bundesanleihen – und das führt zu einem rekordverdächtigen Realwertverlust für deutsche Anleger: 10-jährige Anleihen, die im Juni gekauft wurden, brachten eine Realrendite von minus 20,8 %.

Das war schlimmer als der 12-Monats-Verlust der Bundesanleihen von 15 % im August 1981 und es hat die letzten 8,5 Jahre an realen Gewinnen für Bundesanleger zunichtegemacht.

Ein Blick zurück auf die vergangenen 50 Jahre zeigt: Erstmals seit Ende 1990 übertrafen die realen Renditen aus Goldanlagen die gesamten realen Renditen aus Bundesanleihen.

Adrian Ash, Director of Research bei BullionVault, kommentiert wie folgt: „Da Gold keine Erträge abwirft, kann der Goldpreis sehr empfindlich auf Zinsänderungen und Prognosen reagieren. Doch die diesjährigen Zinserhöhungen sind durch die Krise der Lebenshaltungskosten bedingt – dadurch ist Gold als Inflationsschutz stark nachgefragt, während Anleihen im Wert sinken.

Real war Gold noch nie so wertvoll wie heute – wohingegen die deutschen Zahlungsversprechen seit sechs Jahren an realer Kaufkraft verlieren und seit Sommer 2016 um mehr als 25 Cent pro Euro gesunken sind.

Die gegensätzliche Entwicklung von Gold und Bundesanleihen könnte ‚querdenkenden‘-Anlegern suggerieren, dass das Edelmetall nahe seinem Höchststand steht – während die deutschen Schulden ein Schnäppchen sind. Die Entwicklung des realen Wertes von Gold gegenüber Bundesanleihen zeigt jedoch eine starke Divergenz in den zugrunde liegenden Trends.“

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