Vertrieb geschlossener AIF: Nur Augenhöhe reicht nicht

USP der AIF ist in der Regel der individuelle und „anfassbare“ Sachwert sowie die Möglichkeit, auf Basis der realen wirtschaftlichen Aktivität eine konkrete Ergebnisprognose anstellen zu können. Das kann keine der anonymen Geldsammelstellen der restlichen Investmentwelt und keines der virtuellen Finanzprodukte bieten.

Trend zur Standardisierung

Und doch geht der Trend dahin, Objektfotos sowie Prognoserechnungen und damit genau diese Stärken aus den AIF-Prospekten zu verbannen. Sie sollen so aussehen wie im „weißen“ Kapitalmarkt üblich: Technische Enthaftungsdokumente, die kaum ein Anleger je zu Gesicht bekommt oder gar liest. Standardisierung sei das Gebot der Stunde, war auch der Tenor auch dem Fondsrating-Tag.

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Sicherlich ist es notwendig, die Zeichnungsunterlagen so anzupassen, dass sie in die Vertriebsprozesse auch der Banken integriert werden können. Doch wenn die Gleichmacherei so weit geht, dass die Produkte austauschbar sind, dann werden sie vielleicht auch genau das: Ausgetauscht. Zum Beispiel gegen fungiblere offene Fonds oder kostengünstigere Zertifikate.

Zu verwegen ist offenbar die Vorstellung, dass die ehemaligen Emissionshäuser als Sachwertspezialisten in ihrem Marktsegment weiterhin die Maßstäbe setzen und vielleicht die anderen sich ordentlich recken müssen, um ihrerseits auf Augenhöhe mit den neuen KVGen zu gelangen.

Diese Sichtweise wäre wegen der vielen Skandale und „Altlasten“ der Branche nicht vermittelbar, so jedenfalls das einhellige Urteil der Gesprächspartner auf dem Fondsrating-Tag.

Seite drei: Höchste Zeit für Offensive

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