2011 wird Schlüsseljahr für die Vorbereitung auf Solvency II

4. Risikomanagement: Mit Einführung von Solvency II wird explizit festgelegt, wie Risikomanagement im Unternehmen wahrgenommen werden soll und von wem. In einzelnen Unternehmen kann das organisatorische Veränderungen in Management-Struktur und Teams nach sich ziehen. Ebenso wird sich das Risiko-Reporting wandeln und die Entwicklung neuer Systeme notwendig machen: So ist es zum Beispiel wichtig intern nachzuvollziehen, wie sich Risiken und Solvenz unter bestimmten zeitlichen und sonstigen Szenarien verändern – dies ist Teil der Unternehmenseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (ORSA) unter Solvency II. Dies erfordert, dass Gesellschaften eine Risikokultur entwickeln und diese auch strikt leben.

5. Steigende Veröffentlichungspflichten: Ein wichtiger Baustein von Solvency II sind die umfangreichen Veröffentlichungspflichten: Dadurch will man die Marktdisziplin nutzen, um Corporate Governance und Solvenzkennzahlen zu verbessern. Für die Unternehmen bedeutet das, dass sie klare Richtlinien entwickeln müssen, nach denen sie ihre Solvabilität öffentlich darstellen – nur dann können Versicherungsnehmer, Aktionäre, Analysten, Rating-Agenturen und Medien die Zahlen korrekt interpretieren und verstehen.

Michael Klüttgens, Berater bei Towers Watson, sieht aufgrund der noch anstehenden Aufgaben höhere Kosten auf die Versicherer zukommen: „Die Ausgaben für Solvency II werden noch erheblich steigen, denn ein Großteil der Gesellschaften wird erst in den kommenden ein bis zwei Jahren die komplexeren Details in der Umsetzung von Solvency II angehen, um für 2013 fit zu sein.“ Deshalb müsse man 2011 als entscheidendes Jahr sehen. „Für die Umstellung bleiben nur noch weniger als zwei Jahre Zeit. Ob Versicherer in dieser weitreichenden Reform auf dem Versicherungssektor erfolgreich bestehen können, hängt sehr davon ab, wie sie diese kritischen und grundlegenden Veränderungen umsetzen.“ (te)

Foto: Shutterstock

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