„Agieren statt reagieren“

Oliver Lang, Vorstand des Oberurseler Maklerpools BCA, hat mit Cash. über das Geschäftsjahr 2015, die Bedeutung der Fintech-Welle für den Vertrieb und seine Erwartungen an 2016 gesprochen.

Oliver Lang: „Zunehmender Regulierungsdruck und fortgesetzt steigende Anforderungen werden in 2016 dazu führen, dass sich insbesondere bei den Einzelkämpfern innerhalb der Vermittlerschaft ein Trend hin zu einem starken Full-Service-Dienstleister weiter verstärken wird.

Cash.: Was waren 2015 die größten Chancen und Herausforderungen?

Lang: Die zunehmende Regulierung der Finanz- wie Versicherungsbranche stellte für die BCA in 2015 Herausforderung und Chance zugleich dar. Einhergehend mit einer generellen Verbesserung der Marktstimmung sorgten folgerichtig letztjährig umfänglich getätigte Softwareinvestitionen, Sachkosteneinsparungen sowie gezielte Restrukturierungsvorhaben für einen bisher äußerst zufriedenstellenden BCA-Geschäftsverlauf 2015.

Mit Stand 30. Juni 2015 konstatieren wir hierbei ein gutes Ebit von nahezu 600.000 Euro, was unter Berücksichtigung des Vorjahresergebnisses zum 30. Juni 2014 einem erfreulichen Swing von fast einer Million Euro entspricht. Anders ausgedrückt: Die BCA als Ganzes hat den angepeilten Turnaround dieses Jahr erreicht.

Unter anderem die erfolgreiche Einführung der neuen Beratersoftware DIVA, die anhaltend hohe Nachfrage nach unserem fondsbasierten Vermögensverwaltungsangebot Private Investing und die Tatsache, dass wir weiterhin der einzige Pool mit eigener Bank und ihrem ausgewiesenen Regulierungs- Know-how sind, stimmen uns darüber hinaus für die Zukunft weiter optimistisch.

Wie schätzen Sie die jungen Fintech-Startups ein?

„Auf Hype folgt Ernüchterung“, lautet die Headline einer aktuellen Pressemeldung des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute. Eine Einschätzung, der wir uns teilweise durchaus anschließen. So gibt es unseres Erachtens derzeit nicht wenige Modelle innerhalb der Fintech-Szene, die bei genauerem Hinsehen nur bedingt halten, was sie versprechen – wie zum Beispiel hinsichtlich Datenqualität oder nutzerfreundlicher End-to-End-Prozesse.

Am Ende des Tages verlangt gerade die technikaffine „Generation Google“ einen substanziellen Mehrwert durch ihre Teilnahme am Fintech-Prozess. Wir sind sicher, dass nur eine leistungsfähige Lösung mit erkennbarem Kundennutzen zur entsprechenden Bindung beitragen wird.

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Ein einfaches Verwaltungsangebot, bei dem ein Kunde seine Daten selbst eingeben und womöglich auch noch pflegen muss, ist sicher nicht im Sinne der Digital Natives, die gemeinhin einen möglichst hohen Automatisierungsgrad wünschen. Nichtsdestotrotz gilt es, den derzeitigen Hype weiterhin intensiv zu beobachten. Sich aufkeimenden Missständen rund um das Buhlen von Bestandskunden unserer Maklerpartner durch Fintechs durch öffentlichkeitswirksame Aufklärung aktiv entgegenzustellen, gehört sicher mit dazu.

 

Seite zwei: „2016 wird im Zeichen von Regulierung, Digitalisierung und Prozessoptimierung stehen

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