Denkmalimmobilien: Viel Nachfrage, wenig Angebot

Denkmalimmobilien werfen im Vergleich zu Staatanleihen hohe Renditen ab und haben ein ganz besonderes Flair: Jede Immobilie hat ihre eigene Geschichte. Wer mit historischen Gebäuden Gewinne erzielen will, sollte die Makro- und Mikrolage sorgfältig analysieren.

Leipzig: Die ostdeutsche Stadt ist schon lange ein Hot-Spot für Denkmalimmobilien.

Immobilienunternehmen fällt es zunehmend schwer, die Nachfrage nach Denkmalimmobilien zu befriedigen. Denkmalgeschützte Gebäude werden von betuchten Deutschen gerne selbst genutzt, Anleger erzielen damit im Vergleich zu Staatsanleihen hohe Renditen.

Metropolen im Fokus

Das gilt insbesondere für Metropolen. „Verkäufer wissen sehr genau, über welch rares Gut sie verfügen. Das hat die Preise in den letzten beiden Jahren sehr stark steigen lassen“, sagt Theodor J. Tantzen, Vorstand der auf Denkmalimmobilien spezialisierten Prinz von Preussen Grundbesitz AG.

Hohe Renovierungskosten

Angela Thamm, geschäftsführende Gesellschafterin des Berliner Projektentwicklers Thamm & Partner, schätzt die Lage ähnlich ein:

„Es gibt kaum noch ein vernünftiges Denkmalobjekt, geschweige denn in guter Lage und zu einem vernünftigen Preis. Die Ankaufspreise für sanierungsbedürftige Gebäude sind gestiegen. Die Baukosten für die denkmalgerechte Sanierung sind exorbitant teurer geworden, da aufgrund des großen Bauvorkommens alle Handwerksfirmen voll ausgebucht sind und hohe Preise aufrufen können. Das alles wirkt sich auf die Verkaufspreise aus, gut sanierte Eigentumswohnungen im Denkmal in guter Lage wird es Ende des Jahres in Berlin und Potsdam nicht mehr unter rund 6.000 Euro pro Quadratmeter geben.“

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Sorgfältige Recherche

Angesichts des Mangels an günstigen Sanierungsobjekten in A-Lagen sehen sich die Projektentwickler nach Alternativen um. „Durch das bereits sehr ausgedünnte Angebot an Denkmalimmobilien kommen verstärkt als Kaufangebote auch 1b- oder zweit- und drittklassige Lagen auf den Markt. Das ist nicht immer schlecht, aber es erfordert eine präzisere Recherche der Marktangebote vor der Kaufentscheidung“, sagt Gerald Mager, Geschäftsführer der in Mannheim ansässigen Eura Grundbesitz und Bauträger GmbH.

Der Mikrostandort sollte besonders penibel analysiert werden. Supermärkte, Ärzte, Kindergärten und Schulen müssen gut erreichbar sein. Ein besonderes Augenmerk sollten Kaufinteressenten auch auf die Bevölkerungsentwicklung der Standorte legen, da sie letztendlich das Vermietungspotenzial einer Denkmalimmobilie widerspiegelt.

Seite zwei: Investitionen in Seniorenwohnsitze lohnen sich

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