Lemonade: Digitaler Angriff aus den USA?

Deutsche Insuretechs können mit diesen Zahlen nicht mithalten. So ist es schon schwer genaue Angaben über Umsätze in den aktuellen Geschäftsjahren seitens der Insuretechs zu erhalten. GetSafe teilt beispielsweise in einem aktuellen Dokument zu Zahlen & Fakten des Unternehmens nur mit, dass man mehr als 60.000 Kunden betreue. Die Zahl von 60.000 Verträgen ist seit 2016 kommuniziert. Aktuellere Aussagen gibt es nicht.

Ähnlich verhält es sich mit ottonova. Das auf private Krankenversicherungen spezialisierte Insuretech teilte in den vergangenen Jahren unterschiedliche Zahlen zur Geschäftsentwicklung mit. 31.000 Euro Umsatz soll man in 2017 gemacht haben, berichtet Caspar Tobias Schlenk für Gründerzene. Zwischen 200 und 1.000 Kunden soll der Bestand umfassen, schreibt Alexander Hüsing für deutsche-startups.de. Konsequenz aus der eher negativen Berichterstattung für Gründer Roman Rittweger? „Wir kommunizieren keine Kundenzahlen mehr“ teilte er dem Onlineportal Gründerszene im Interview mit. 

Wie Lemonade den deutschen Markt sieht

Anders als Christian Wiens äußert sich Daniel Schreiber, CEO von Lemonade. Er sieht den deutschen Markt als große Chance an. In seiner Wahrnehmung gibt es eine Lücke, die Lemonade nun füllen möchte, erläutert er gegenüber dem Handelsblatt.

Beunruhigend klingt diese Ankündigung für GetSafe nicht, immerhin, so Wiens gegenüber dem Handelsblatt, habe man als einiges Insuretech eine Plattform am deutschen Markt etablieren können, die unterschiedliche Produkte anbiete. Eine direkte Konkurrenz zwischen den Anbietern herrsche laut Wiens auch deshalb nicht, da sich die Anbieter an unterschiedliche Zielgruppen richten. Gegenüber dem Handelsblatt erläutert er, dass One und Wefox eher ältere Versicherungsnehmer ansprechen, während sich GetSafe an Kunden unter 35 Jahren wende. 

Wie Lemonade die Zielgruppe gewinnen möchte

Hier könnte Lemonade nun den entscheidenden Unterschied machen: Es nutzt ein Geschäftsmodell, das in Deutschland insbesondere durch nachhaltige StartUps bekannt geworden ist. Die Idee der Nachhaltigkeit ist beispielsweise durch Getränkehersteller wie Lemonaid/ChariTea oder Viva Con Aqua bekannt geworden. Dahinter steckt die Idee am Unternehmensgewinn nur einen bestimmten Teil festzuhalten, während man einen anderen Teil nutzt, um damit Nachhaltigkeit zu fördern. 

 

Seite 3: Folgt nun der Ruck der etablierten Versicherer?

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