Nächste Runde im Handelskrieg: China kündigt neue Vergeltungszölle gegen die USA an

Zudem hat Trump auch Handelskonflikte mit Verbündeten vom Zaun gebrochen, etwa mit der Europäischen Union. Sollten Verhandlungen bis November zu keiner Einigung führen, drohen die USA mit Strafzöllen auf EU-Autoimporte. Das würde deutsche Hersteller schmerzlich treffen.

Trump hatte nach dem Ende der jüngsten Verhandlungsrunde der beiden Länder in Shanghai Anfang August neue Strafzölle von 10 Prozent auf chinesische Importe im Wert von rund 300 Milliarden US-Dollar angekündigt. Diese sollten ursprünglich von September an in Kraft treten.

Trump äußert Verständnis für Apple

Die US-Regierung verschob allerdings überraschend Strafzölle auf zahlreiche Konsumgüter – darunter etwa Smartphones, Laptops und Spielzeug – bis zum 15. Dezember, um das wichtige Weihnachtsgeschäft nicht zu beeinträchtigen.

Trump äußerte sogar öffentlich Verständnis, dass der iPhone-Hersteller Apple unter den Zöllen leiden könnte, weil dessen südkoreanischer Konkurrent Samsung davon nicht betroffen sei.

Die Verschiebung der Zölle markierte einen Wendepunkt für Trump: Es war das erste Eingeständnis, das die von ihm angezettelten Handelskonflikte auch Kosten für die US-Wirtschaft und die Verbraucher verursachen. Für die meisten Ökonomen stand das nie in Frage.

„Unsicherheit der Handelspolitik scheint in der globalen Abschwächung eine Rolle zu spielen“

Gekoppelt mit der von den Handelskonflikten verursachten Unsicherheit mehren sich inzwischen Warnsignale, die auf eine Verlangsamung der US-Wirtschaft hindeuten. Das Wort «Rezession» macht die Runde. Der Republikaner Trump weist dies jedoch als Verschwörung der Medien und der Demokraten zurück.

Trump hatte bereits zuvor Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus China im Wert von rund 250 Milliarden US-Dollar verhängt. Diese bleiben weiter bestehen. Damit werden von Mitte Dezember an fast alle chinesischen Importe in die USA mit Strafzöllen belegt sein.

Notenbankchef Powell sprach am Freitag von «signifikanten Risiken» für die US-Wirtschaft und bezeichnete die Unwägbarkeiten der Handelspolitik als «neue Herausforderung» für die Arbeit der Fed. Powell betonte, das Wachstum der US-Wirtschaft sei weiter robust, es gäbe jedoch eine Verlangsamung und negative Einflüsse der globalen Wirtschaftslage. «Die Unsicherheit der Handelspolitik scheint in der globalen Abschwächung und den schwachen Produktions- und Kapitalausgaben in den USA eine Rolle zu spielen», sagte Powell. (dpa/AFX)

 

Foto: Shutterstock

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