J.P. Morgan: Sparerinnen und Anlegerinnen könnten 200 Milliarden Euro investieren

Unterschiede nach Ländern: „Passive Behüterinnen“ vor allem in Schweden, in Deutschland vor allem die Gruppe „Selbstischer und kontrolliert“

Die Umfrage zeigt zudem die Unterschiede innerhalb der Segmente und zwischen den Segmenten auf. Beispielsweise waren Passive Behüterinnen, die größte Gruppe, mit fast 30 Prozent besonders in Schweden konzentriert. In Österreich/Deutschland lag der Wert bei nur 15 Prozent. Für diese Gruppe war Sicherheit wichtiger als höhere Erträge. Passive Behüterinnen fürchten sich allgemein vor Marktschwankungen und finanziellen Verlusten.

Die zweitgrößte Gruppe, Vorsichtige Zweiflerin, waren in Großbritannien (24 Prozent), Frankreich (20 Prozent) und Spanien/Portugal (20 Prozent) gleichmäßiger verteilt. Schweden wies in dieser Gruppe den geringsten Anteil auf (7 Prozent). Mehr als zwei Drittel dieser Gruppe wurden als Sparerinnen bestimmt.

„Bietet sich ein enormes Wachstumspotenzial“

Zwar ist sich diese Gruppe der Bedeutung finanzieller Unabhängigkeit bewusst, jedoch fühlt sie sich durch verschiedene Faktoren, wie fehlendes Selbstvertrauen und begrenzte Anlagekenntnisse, eingeschränkt. Die drittgrößte Gruppe, Selbstsicher und kontrolliert, wies die höchste Konzentration in Österreich/Deutschland auf (fast 30 Prozent).

Mehr als die Hälfte dieser Gruppe war über 50 Jahre alt und kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand. Diese Frauen möchten ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen und vermeiden üblicherweise übermäßige finanzielle Risiken. Diese Gruppe ist selbstbewusst und sachkundig in puncto Investments.

„Da so viele Frauen über Bareinlagen und Sparprodukte verfügen, bietet sich ein enormes Wachstumspotenzial, wenn man sie darin bekräftigt, langfristig mehr aus ihrem Geld zu machen. Zweifelsohne sind mit dem Engagement in Wertpapieren auch Risiken verbunden. Wer allerdings gar nicht investiert, riskiert langfristige finanzielle Ziele nicht zu erreichen. Wir wissen alle nur zu gut, dass die Zinserträge aus Sparprodukten im Grunde nicht mehr vorhanden sind und dass die Renditen von Staatsanleihen an vielen Märkten im negativen Bereich liegen“, erklärt Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management.

„Bedarf an Finanzbildung ist hoch“

„Der Bedarf an Finanzbildung und Beratung bei Frauen ist hoch. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, Frauen in Finanzthemen besser zu informieren und dadurch positives Selbstvertrauen für Finanzentscheidungen zu stärken. Dann können Frauen eigenes Vermögen und eine eigene Vorsorge aufbauen. Wertpapieranlagen spielen dafür langfristig eine wichtige Rolle“, sagt Bergweiler.

Zur Studie: Die Befragung wurde in Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden sowie in den gemeinsam untersuchten Ländern Deutschland/ Österreich sowie Spanien/Portugal von dem Research-Haus Kantar durchgeführt. Die Feldarbeit erfolgte zwischen dem 8. und 31. Juli 2019 durch die Panel-Partner von Kantar mithilfe eines 75 Fragen umfassenden Online-Fragebogens zur Selbsteinschätzung.

Der Fragebogen wurde von insgesamt 3.009 Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren beantwortet, die entweder Kapitalanlagen oder Ersparnisse besitzen und über ein persönliches Mindesteinkommen verfügten (die Höhe des Einkomens war dabei länderabhängig). Darüber hinaus wurde eine Stichprobe von 601 männlichen Anleger befragt, die als Vergleichsmaßstab dient.

Dies ist nur eine der Erkenntnisse einer europaweiten Umfrage zum Thema Frauen und Geldanlage von J.P. Morgan Asset Management, für die insgesamt rund 3.000 Frauen sowie eine Vergleichsgruppe von 600 Männern befragt wurden, die jeweils bereits Spar- oder Anlageprodukte nutzen oder über ein bestimmtes Mindesteinkommen verfügen.

 

Foto: „obs/J.P. Morgan Asset Management/Studie „Frauen und Geldanlage““

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