Kames warnt vor Staatsanleihen

Die britische Fondsgesellschaft Kames rät langfristigen Investoren, ihr Zinsrisko zu senken. Bei Staatsanleihen sieht David Roberts, Chef des Fixed-Income-Bereichs, bereits Allzeittiefs.

Es sei bei den gebotenen Renditen keine Luft mehr nach unten, so der Experte: „Zahlreiche Kernrenditen für Staatsanleihen streifen ein Allzeittief.“

Sein erwartetes Szenario ist, dass die Renditen im weiteren Jahresverlauf steigen werden, wie es zeitweise bereits 2013 passiert ist. „Deshalb haben wir das Beta-Engagement in unseren Portfolios weiter reduziert. Vielleicht ist dies eine altmodische Ansicht, aber es scheint nach wie vor logisch, bei anziehenden Kursen das Risiko zu verringern“, erklärt Roberts.

„Staatsanleihen überkauft“

Den Empfehlungen zu mehr Staatsanleiheinvestments will Roberts nicht folgen: „Dennoch wird uns wiederholt gesagt, daß dieses Segment in zahlreichen Portfolios untervertreten sei und daß Anleger vor allem kurze Laufzeiten suchten. Dies passt eindeutig nicht zu der Tatsache, daß die Kurse wesentlich gestiegen sind. Noch nie wurden Rentenpapiere so hoch gewichtet, doch ein großer Teil des zugeführten Geldes wird gegenüber festen Benchmarks verwaltet.“

Der Rentenexperte sieht kein Potenzial für Wertsteigerungen: „Kurzfristig orientierte Händler werden dem Trend weiterhin folgen, bis Yellen, Draghi oder Abe ihnen etwas anderes sagen. Langfristig orientierte Investoren finden jedoch ‚Genug ist genug‘ und senken ihr Zinsrisiko. Die Märkte für Staatsanleihen sind überkauft.“ Aggressive Investitionen auf diesem Niveau ließen sich daher nicht rechtfertigen. (mr)

Foto: Shutterstock

 

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