„Volatilität ist der Freund des langfristigen Investors“

Wie schätzen Sie die Lage an den Aktien- und Anleihemärkten rund um den Globus ein? Wie werden sich die Turbulenzen in China auswirken?

Wir befinden uns inmitten einer kräftigen Korrektur; ob das Gröbste überstanden ist, lässt sich leider nicht seriös vorhersagen. Sicher ist unseres Erachtens dagegen, dass Anleihen erstklassiger Emittenten (insbesondere Bundesanleihen) aufgrund des Renditeniveaus nahe Null künftig keinen nennenswerten Diversifikationsbeitrag mehr liefern können, will heißen: Geht es an den Aktienmärkten nach unten, ist es unwahrscheinlich, dass Anleihen das – wie in früheren Jahren – über Kursgewinne (zumindest teilweise) kompensieren können. Insofern ist Ehrlichkeit gefragt. Wer langfristig attraktive Renditen erzielen will, kommt nicht umhin, Kursschwankungen zu akzeptieren – bei Aktien und Anleihen gleichermaßen. Volatilität ist der Feind des kurzfristig orientierten, aber der Freund des langfristig denkenden Investors. Insofern freuen wir uns über Opportunitäten, die das aktuelle Umfeld bietet.

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Wann erwarten Sie steigende Leitzinsen in den USA und welche Folgen werden diese haben?

Selbst wenn es noch in diesem Jahr zur ersten Zinserhöhung seit Juni 2006 kommen sollte, wird das unseres Erachtens nicht zu einem nachhaltigen Anstieg des Zinsniveaus in den USA führen. Janet Yellen, die Fed-Chefin, weiß um die Risiken einer isolierten und nachhaltigen Zinswende in den USA. Der US-Immobilienmarkt würde geschwächt, der Dollar zum Leidwesen der US-Unternehmen weiter gestärkt. Kapital würde aus den Schwellenländern abfließen und deren Konjunktur belasten, was wiederum negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft hätte.

Seite drei: „7,6 Milliarden sind schwieriger zu verwalten als 70 Millionen“

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