Akkurat-Jubiläum: „Was sage ich den Kunden, wenn sie kein Geld für die Altersvorsorge ausgeben wollen?“

Akkurat-Geschäftsführer Alexander Breuckmann (3.v.l.) moderierte die Podiumsdiskussion. Die Teilnehmer (v. l.): Dietmar Bläsing (Volkswohl Bund), Thomas Lüer (HDI), Frank Kettnaker (ALH), Kai Kuklinski (Axa) und Markus Drews (Canada Life).

Mit einer eintägigen Hausmesse in Münster hat die Akkurat Financial Service GmbH ihren Partnern und den Versicherern eine Plattform für Produktvorstellungen und fachlichen Austausch geboten. Anlass war das 20-jährige Bestehen des Verbundunternehmens. Auch die aktuellen und künftigen Herausforderungen wurden diskutiert.

Rund 250 Gäste waren gekommen, um mit der Geschäftsführung und dem Team der Akkurat das Jubiläum zu feiern. Einen der Höhepunkte des Tages bildete eine Podiumsdiskussion, an der sich fünf Vorstandsmitglieder namhafter Versicherungen beteiligten: Frank Kettnaker, Vorstand der ALH-Gruppe (Alte Leipziger-Hallesche); Kai Kuklinski, Vorstand und Aufsichtsrat im Axa-Konzern; Markus Drews, CEO Canada Life; Thomas Lüer, Vorstand HDI Lebensversicherung AG sowie Dietmar Bläsing, Vorstandssprecher der Volkswohl Bund Versicherungen. 

Sie diskutierten unter anderem über die aktuellen und künftigen Herausforderungen. Die Corona-Pandemie habe keine negativen Auswirkungen auf die Branche gehabt, habe sie aber auch nicht zum Krisengewinner gemacht. Der Digitalisierung habe sie allerdings einen Schub gegeben. Akkurat-Geschäftsführer Alexander Breuckmann verwies auch auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges und die damit verbundenen Herausforderungen für Makler und Kunden: „Was sage ich den Kunden, wenn sie angesichts hoher Energiekosten und allgemeiner Teuerungsrate kein Geld für die Altersvorsorge ausgeben wollen?“ Genau darin liege eine große Chance, so Bläsing. „Im Vordergrund sollte nicht der Produktverkauf stehen, sondern die Dienstleistung.“ Es gelte, gemeinsam zu schauen und den Kunden individuell zu beraten, welche Lösung bei seiner Budgetgrenze machbar sei.

„Der Gesetzgeber hat verstanden, dass wir mitsteuern können“

Kettnaker stimmte dem zu und ergänzte, dass gerade in Zeiten hoher Unsicherheiten die Digitalisierung genutzt werden müsse. „Nicht, um zu verkaufen, sondern um seitens der Versicherer kurz und sachlich zu informieren.“  Im nächsten Schritt gehe es um die individuell zugeschnittene, persönliche Beratung durch den Makler.

Auch die Frage, inwieweit das Thema Nachhaltigkeit als Vertriebsansatz zu sehen sei, wurde diskutiert. Die Gesprächspartner zeigten sich teils besorgt, teils zuversichtlich. Konsens herrschte darüber, dass der Gesetzgeber gefordert sei, mehr Klarheit zu schaffen. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es muss aber möglich sein, kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit gehen zu dürfen, ohne dass Verbraucherschützer einem gleich Greenwashing unterstellen. Manches geht nicht von heute auf morgen“, betonte Bläsing. Zugleich „stellt Nachhaltigkeit eine große Chance für die Finanz- und Versicherungsbranche darÜber die Taxonomie wird in Deutschland und in der EU viel passieren und der Gesetzgeber hat verstanden, dass wir mitsteuern können“, so Kuklinski.

 

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