Schifffahrtsmärkte: Warten auf die Wende

Dennoch widersprechen die Ausschläge, die im Ende des Jahres 2013 zu beobachten waren, den fundamentalen Daten von Angebot und Nachfrage, und die Entwicklung der Zeitcharterraten im Januar 2014 wies bereits wieder deutlicher auf das Überangebot an Tonnage hin, welches auch im Jahr 2014 Realität bleiben dürfte.

Die Flotte der Bulker belief sich, basierend auf Daten von CRSL, zum Anfang des Jahres 2014 auf 10.304 Schiffe mit einer Tragfähigkeit von rund 701 Millionen dwt. Interessant an der Entwicklung der Flotte in der jüngeren Vergangenheit ist die anhaltend hohe Abbruchaktivität (im Jahr 2013 wurden Bulker mit einer Kapazität von rund 21,3 Millionen dwt zum Abbruch verkauft) sowie die zuletzt verzögerte Ablieferung neuer Einheiten.

So wurden im Jahr 2013 letztlich „nur“ rund 740 Bulker mit einer Kapazität von 59,8 Millionen dwt in Fahrt gesetzt, obwohl der Auftragsbestand zum Anfang des Jahres 2013 die Ablieferung von Bulkern mit rund 96 Millionen dwt vorgesehen hätte.

Dieses mag als Reaktion der Bulkschifffahrtsindustrie auf das Überangebot interpretiert werden und lässt hoffen, dass auch von dem aktuell vorliegenden Auftragsbestand letztlich nicht alle Schiffe, die für das Jahr 2014 vorgesehen sind, auch in diesem Jahr in Fahrt gehen (950 Bulker, 73 Millionen dwt) und dass die Abbruchaktivität hoch bleibt.

Marktumfeld der Bulker bleibt schwierig

Ohne die Unterstützung der verzögerten Ablieferungen und der Abbruchaktivität ergäbe sich ein Wachstum der Angebotsseite in einer Größenordnung von zehn Prozent, welches absehbar die Nachfrageentwicklung auf den Bulkermärkten überfordern dürfte, obwohl Drewry Shipping Consultants in ihrer letzten Einschätzung zur Entwicklung der Bulkschifffahrt davon ausgehen, dass die Nachfrage in Tonnenmeilen im Jahr 2014 um 8,9 Prozent ansteigen könnte.

Das Marktumfeld der Bulker bleibt also im Jahr 2014 schwierig, aber spannend. Das effektive Überangebot könnte zwar bei anhaltend hoher Abbruchaktivität und verzögerten Ablieferungen leicht zurückgehen, aber dies dürfte noch nicht den Spielraum für erhebliche nachhaltige Steigerungen der Zeitcharterraten bedeuten.

Gleichzeitig wird der Einfluss Chinas auf die Bulkschifffahrtsmärkte im Jahr 2014 weiter zunehmen und damit auch die Gefahr beziehungsweise die Chance abrupter Ratensteigerungen, die sich vorübergehend auch auf den Zeitchartermärkten in vorübergehenden Belebungen niederschlagen könnten.

Containerschifffahrtsmärkte

Die Containerschifffahrtsmärkte, so scheint es nach einem weiteren Jahr in der Talsohle des Schifffahrtszyklus, haben zum Anfang des Jahres 2014 ihr Schicksal selbst in der Hand. Im Unterschied zu den Bulkschifffahrtsmärkten ist das effektive Überangebot nicht so umfangreich und es betrifft vor allem die kleinen Größenbereiche bis zum Panamax-Sektor.

Seite drei: Zukünftiges Schicksal der Panamax-Frachter

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