Welche Knackpunkte gilt es bei einer Versicherungskooperation zu lösen und wie unterscheiden sich diese womöglich zur „Bankenwelt“, mit der sie schon länger vertraut sind?
Im Gegensatz zu Wertpapierprodukten oder auch haptischen Produkten verfügen Versicherungen leider nicht über einheitliche Identifikationsmerkmale wie ISIN oder ASIN. Eine weitere Herausforderung ist die Datenbeschaffung. Ein Beispiel hierzu: Wenn wir unseren Kunden eine Art Vermögensbilanz beziehungsweise Analyse liefern, würden wir bei fondsgebundenen Versicherungen gerne über die aktuellen Fondsbestände informiert sein. Weitere interessante Themen sind natürlich die Daten, die für eine Finanzplanung relevant sind, wie zum Beispiel aktuelle Rückkauf- und prognostizierte Ablaufwerte, historische Beitragsentwicklungen, etc.
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Sie haben weiterhin erklärt, die digitale Finanzberatung stark ausbauen zu wollen. Wird der klassische Versicherungsmakler in Ihrem Zukunftsbild weiterhin Platz haben?
Ja, selbstverständlich nimmt in unserem Modell, aber auch in vielen anderen digitalen Modellen, die Expertise klassischer Makler Raum ein. Allerdings werden sich vermutlich die Rollenbilder verändern, so wie Amazon das Rollenbild eines Händlers verändert hat und auch diesem bewusst Raum gibt. Amazon verkauft nicht nur die selbst eingekauften Produkte wie Elektronik oder Bücher, sondern unterstützt Händler dabei, die gleichen Bücher oder Elektronikprodukte zu verkaufen. Genauso können Händler die Lager oder die Amazon-Bezahlsysteme benutzen, selbst wenn sie eigene Shops und Webseiten betreiben. Amazon unterstützt also alle, die in der Plattformökonomie ihr Geschäftsmodell als Händler oder Produzent angepasst haben. Hier liegt sicherlich auch die Zukunft für klassische Makler, wenn sie bereit sind, ihr Geschäftsmodell auf digitale Strukturen aufzusetzen.
Interview: Lorenz Klein
Foto: moneymeets
