Moderne Garantiekonzepte auf dem Vormarsch

Im Grunde basiert die moderne Klassik-Police auf demselben Modell wie die klassische Lebensversicherung, sie kommt allerdings mit abgespeckten Garantien daher, für die im Regelfall als Ausgleich ein höherer Zinsüberschussanteil gewährt wird. Der Erfolg in Form einer ausreichend hohen Rente für den Kunden in diesem Modell bleibt dabei mehr als fraglich. Die sogenannte Index-Police hat es in der öffentlichen Wahrnehmung geschafft, viel Interesse auf sich zu ziehen. Sie gilt als Erfolg versprechendes Modell, gelingt ihr doch augenscheinlich das Kunststück, nicht nur attraktive Garantien, sondern gleichzeitig auch eine vordergründig interessante Partizipation an den Renditechancen der Aktienmärkte darzustellen.

Indexpolice funktioniert wie ein klassisches Produkt

Dabei funktioniert eine Indexpolice grundsätzlich wie ein klassisches Produkt: Der Versicherungsnehmer ist im Deckungsstock investiert, lediglich der jährlich anfallende Zinsüberschussanteil wird in ein Indexderivat investiert. Durch diese Konstruktion wird dem Versicherungsnehmer suggeriert, dass er mit seinem Sparbeitrag vollständig am Kapitalmarkt teilnimmt: So geht er davon aus, dass von seinen 100 Euro Beitrag 95 Euro in Aktien investiert sind. Tatsächlich landet der Beitrag jedoch, wie bei der modernen Klassik auch, im Deckungsstock des Produkts und eben nicht im Euro-„Stoxx“.

In Sachen Zinsüberschüsse wird die Luft dünner

Zu beiden Produkten, moderne Klassik-Police und Index-Police, lässt sich zusammengefasst sagen: Zwar hat der Deckungsstock in der Vergangenheit Beachtliches geleistet, aber für die nächsten Jahren wird hier mit Blick auf die Zinsüberschüsse die Luft zunehmend dünner – und in der Folge werden die Renditechancen für Neukunden bei solchen Produkten deutliche Einbußen verzeichnen. Woran liegt das? Die Regulatorik in Kombination mit den klassischen Garantien der Vergangenheit zwingt den Deckungsstock dazu, überwiegend in langlaufende, europäische Anleihen zu investieren. Und dann muss noch, wie bereits beschrieben, die Zinszusatzreserve bedient werden.

Seite drei: Dynamische Hybridprodukte als innovativer Ausweg aus dem Zinsdilemma

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