Deutsche Bank auch 2016 mit Milliardenverlust

Den Verlust im Schlussquartal von fast 1,9 Milliarden Euro konnte die Deutsche Bank kapitalseitig unter anderem durch den Erlös aus dem Verkauf eines knapp 20-prozentigen Anteils an der chinesischen Hua Xia Bank abfedern.

Cryan hatte 2016 zu einem „Übergangsjahr“ erklärt – und verordnete dem Konzern eine Radikalkur: Weltweit will die Bank bis 2018 unter dem Strich 9000 Arbeitsplätze im eigenen Haus abbauen. Aus zehn Auslandsmärkten und manchen Geschäften im Investmentbanking zieht sich die Deutsche Bank ganz zurück.

Cryan drückt aufs Tempo

Im Inland schrumpft die Zahl der Filialen von 723 auf 535, der größte Teil der Schließungen soll bis Ende des ersten Halbjahres 2017 erledigt sein. Vor allem bei der Aufarbeitung teurer Rechtsstreitigkeiten drückte Cryan, der Deutschlands größtes Geldhaus seit Juli 2015 führt, aufs Tempo.

Kurz vor Weihnachten gelang ein wichtiger Befreiungsschlag in den USA: Die Bank einigte sich mit den US-Behörden auf einen Vergleich über insgesamt 7,2 Milliarden Dollar (6,7 Mrd Euro) für dubiose Hypothekengeschäfte aus Zeiten vor der Finanzkrise 2007/2008.

Juristische Großbaustelle abgearbeitet

Erst wenige Tage vor der Bilanz-Vorlage konnte dann eine der letzten bekannten juristischen Großbaustellen weitgehend abgearbeitet werden: Umgerechnet knapp 600 Millionen Euro zahlt die Bank in den USA und Großbritannien wegen einer Geldwäsche-Affäre.

Das Institut hatte nach Überzeugung der Behörden nicht verhindert, dass Kunden bei Wertpapiergeschäften russische Rubel wuschen. Nach Einschätzung der Bank dürften die Rechtskosten ihren Höhepunkt erreicht haben. Für noch offene und bereits erledigte Fälle hat das Institut insgesamt 7,6 Milliarden Euro auf die Seite gelegt. (dpa-AFX)

Foto: Deutsche Bank

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