Deutscher Immobilienmarkt: Bislang ein Boom – und nun?

Der Boom am deutschen Immobilienmarkt geht zu Ende, der Aufwärtstrend setzt sich jedoch auch 2019 fort. So lautet eine Kernthese des international tätigen Immobiliendienstleistungs-Unternehmens Savills in seiner Analyse „Ausblick Immobilienmarkt Deutschland“. Die Gründe.

Die hohe Nachfrage nach Immobilien wurde auch durch das niedrige Zinsniveau befördert.

„Weitere geldpolitische Stimuli, die in den vergangenen Jahren zu einer Renditekompression in bisher nicht gekanntem Ausmaß geführt haben und aus dem Zyklus einen Superzyklus gemacht haben, werden ab dem kommenden Jahr höchstwahrscheinlich ausbleiben“, begründet Matthias Pink, Director/Head of Research Germany bei Savills, diese Erwartung.

„Die Phase mit praktisch synchron sinkenden Anfangsrenditen bei allen Nutzungsarten und in allen Regionen dürfte deshalb vorbei sein. Stattdessen rechnen wir nur noch dort mit Renditerückgängen, wo sich die Mietwachstumsaussichten verbessern“.

Nachfrage an Top-Sieben-Standorten bleibt hoch

An den Top-7-Büromärkten und an den Wohnungsmärkten der großen Städte geht Savills auch im kommenden Jahr von kräftigem Mietwachstum und damit auch bei stagnierenden Anfangsrenditen von steigenden Quadratmeterpreisen aus.

Die zu erwartenden Konsequenzen dieser Entwicklungen für den deutschen Investmentmarkt fasst Marcus Lemli, CEO Germany/Head of Investment Europe bei Savills, so zusammen: „Der deutsche Investmentmarkt dürfte auch im kommenden Jahr von hoher Aktivität geprägt sein. Zwar wird die Käuferseite durch die geldpolitische Normalisierung voraussichtlich etwas geschwächt, aber die Argumente für Investitionen in deutsche Immobilien bleiben stark und zahlreich – Deutschlands Status als sicherer Anlagehafen zählt hier weiterhin ebenso dazu wie die Aussicht auf Mietwachstum. Umgekehrt liefert die auslaufende Renditekompression den Eigentümern gute Argumente sich von Immobilien zu trennen“.

Savills rechnet am Gewerbeinvestmentmarkt mit einem Umsatz von etwa 50 Milliarden Euro (2018: circa 60 Milliarden Euro), am Wohninvestmentmarkt mit 15 Mrd. Euro (2018: circa 16 Milliarden Euro).

Comeback von Wohnimmobilien bei institutionellen Investoren

An den Wohnungsmärkten werden die Spitzenrenditen laut Savills wohl auch im kommenden Jahr noch etwas nachgeben. Ein wesentlicher Treiber: Immer mehr institutionelle Investoren holen sich Wohnimmobilien ins Portfolio. Damit setze sich eine Entwicklung fort, die mit der Finanzkrise begonnen hat.

Seite 2: Berlin hat sich weltweit als gefragtes Anlageziel etabliert

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