Lebensversicherer: Zinspuffer für alte Garantien sinkt 2022 zum ersten Mal

Foto: Picture Alliance
Die Lebensversicherer hatten in den vergangenen Jahren teils zweistellige Milliardenbeträge zur Seite legen müssen, um die hohen Garantiezinsen für ältere Verträge abzusichern.

Die deutschen Lebensversicherer rechnen nach jahrelangen Niedrigzinsen in diesem Jahr erstmals mit einer Entlastung bei der Absicherung hoher Garantien. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Berlin mit.

Der Kapitalpuffer für die Zinsgarantien aus älteren Lebens- und Rentenversicherungsverträgen werde 2022 voraussichtlich um etwa drei Milliarden auf rund 93 Milliarden Euro sinken. Dies sei der erste Rückgang seit Einführung dieser sogenannten Zinszusatzreserve (ZZR) vor elf Jahren.

Die Lebensversicherer hatten in den vergangenen Jahren teils zweistellige Milliardenbeträge zur Seite legen müssen, um die hohen Garantiezinsen von bis zu vier Prozent für ältere Verträge abzusichern. Insgesamt kam damit laut GDV bis Ende 2021 ein Puffer von rund 96 Milliarden Euro zusammen.

Bei einem stabilen oder steigenden Referenzzins könnten die Unternehmen ihre gebildete ZZR allmählich auflösen, teilte der GDV weiter mit. Ob und wie schnell dieser Puffer in Zukunft verringert werden könne, hänge unter anderem vom allgemeinen Zinsniveau am Kapitalmarkt ab. Ein weiterer Faktor sei, wie hoch die garantierten Versicherungsleistungen mit einem Garantiezins über dem Referenzzins ausfielen. Außerdem spiele die Restlaufzeit der betroffenen Vertragsbestände eine Rolle. „Wenn Mittel aus der Reserve frei werden, stehen sie ausschließlich den Kundinnen und Kunden zu“, betont der GDV. (dpa-AFX)

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