Umfrage: Crowd-Anleger investieren dort ein Viertel ihres Vermögens

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Foto: Dagobertinvest / Fotografin: Felicitas Matern
Andreas Zederbauer, Vorstand der Dagobertinvest AG

Nach einer Umfrage der auch in Deutschland aktiven Plattform Dagobertinvest aus Österreich unter Immobilien-Crowdinvestoren fließen 25 Prozent des Finanzvermögens der Umfrage-Teilnehmer in Crowdinvesting-Projekte.

Der Anteil ist damit im Vergleich zu einer 2020 durchgeführten Umfrage (20 Prozent) gestiegen. An der Umfrage haben laut Dagobertinvest rund 400 Investoren und Investorinnen aus Deutschland und Österreich teilgenommen. 30 Prozent davon verfügen demnach über ein monatliches Netto-Haushaltseinkommen zwischen 1.500 und 3.000 Euro, 24 Prozent kommen auf eine Summe von 3.000 bis 4.000 Euro netto pro Monat und 27 Prozent stehen über 5.000 Euro zur Verfügung.

Bezüglich ihrer sonstigen Anlagen geben zwei Drittel der Befragten an, auch über ein Sparbuch zu verfügen. Die beliebteste weitere Anlageklasse sind aber Wertpapiere: Fast 77 Prozent investieren neben Crowd-Projekten auch in Aktien oder Anleihen, bei der Umfrage im Jahr 2020 waren es sogar über 80 Prozent. Ebenfalls großen Anklang finden ETFs (57 Prozent), gefolgt von der Lebensversicherung (34 Prozent) und dem Bausparvertrag beziehungsweise Edelmetallen mit jeweils 32 Prozent (Mehrfachnennungen möglich). Kryptowährungen scheinen hingegen nicht wirklich im Fokus zu stehen, lediglich 17 Prozent sind auch in diese investiert.

Erfahrung des Emittenten und Verzinsung entscheidend

Die Hälfte der Befragten hat zwischen 2009 und 2019 begonnen, in Risikokapital zu investieren. Für gut ein Viertel war schon vor der Finanzkrise 2008 das erste Mal, ein knappes Fünftel hat erstmals zwischen 2020 und 2022 in Risikokapital veranlagt.

Untersucht wurde auch die Frage, wie Investoren auf die seit geraumer Zeit extrem hohe Inflation reagieren und was diese an ihrem Verhalten ändert. „Hier geben 44 Prozent der Befragten an, dass sie trotzdem immer noch ungefähr dieselbe Summe investieren“, berichtet Andreas Zederbauer, Vorstand der Dagobertinvest AG. 22 Prozent der Befragten haben ihre monatlichen Investmentausgaben angesichts der Teuerung minimal verringert, 18 Prozent sogar deutlich. Vier Prozent haben sie halbiert.

Bei der Entscheidung, in welche Projekte verfügbares Kapital investiert wird, stehen zwei Faktoren im Vordergrund. 93 Prozent finden es vollkommen oder zumindest manchmal entscheidend, dass der Emittent (Immobilienentwickler oder Bauträger) über mehrjährige Branchenerfahrung verfügt. Ebenso viele erachten es als vollkommen oder manchmal zutreffend, dass eine hohe Verzinsung besonders wichtig ist.

75 Prozent investieren (auch) nach Bauchgefühl

Das eigene Bauchgefühl spielt bei der Investmententscheidung für ein Viertel der Befragten eine große Rolle und ist letztlich sogar maßgeblich. 50 Prozent geben an, dass es eine kleine Rolle spielt und in die Entscheidung einfließt. Ein Viertel gibt an, dass das eigene Bauchgefühl gar keine oder kaum eine Rolle spielt. 94 Prozent der Befragten attestieren sich eine mittlere oder hohe Risikotoleranz.

Ein Fünftel der Umfrage-Teilnehmer hat bisher in mehr als 50 Projekte auf der Plattform Dagobertinvest investiert, ein Zehntel immerhin noch in 36 bis 50 Projekte. Generell nicht auszuschließen ist, dass sich an der Umfrage überproportional viele Investoren und Investorinnen beteiligt haben, die regelmäßig in Crowdinvesting-Projekte investieren und eine entsprechende Affinität haben. Insbesondere der Anteil des dort investierten Kapitals am Gesamtvermögen könnte bezogen auf alle Investoren, also einschließlich der vielleicht unterrepräsentierten Gelegenheitsanleger, insofern auch geringer sein als die 25 Prozent unter den Umfrage-Teilnehmern.

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