Commerzbank: Jobabbau vor allem in Deutschland

Rund 700 Millionen Euro jährlich will die Bank in Digitalisierung und ihre IT investieren. An einem eigenen Standort in Frankfurt schafft die Bank mit sofortiger Wirkung einen „Digital Campus“: In der Ideenschmiede sollen in wechselnden Teams bis zu 1000 Mitarbeiter an neuen Angeboten und Prozessen arbeiten. „Wir werden die Bank einfacher, schneller und effizienter machen und damit die Kosten um brutto mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr senken“, sagte Zielke.

Beumer verlässt Commerzbank-Vorstand

Der radikale Konzernumbau schlägt sich auch im Vorstand nieder: Der Chef der Mittelstandssparte, Markus Beumer, verlässt das Institut. Beumers Vertrag werde auf seinen Wunsch zum 31. Oktober 2016 aufgelöst. Der Vertrag des Managers, der seit Januar 2008 dem Commerzbank-Vorstand angehört, war erst im vergangenen Jahr bis zum 31. Dezember 2020 verlängert worden.

Die Leitung der neuen Firmenkundensparte übernimmt Michael Reuther, der derzeit das Investmentbanking führt. Dieser Bereich wird deutlich eingedampft und mit weiten Teilen der bisherigen Mittelstandssparte zusammengefasst. Die Mittelstandssparte war über Jahre der wichtigste Ertragsbringer der Bank, litt aber zuletzt zunehmend unter dem Zinstief.

Rote Zahlen im dritten Quartal erwartet

Beumer galt lange als möglicher Nachfolger für den langjährigen Konzernchef Martin Blessing, im Frühjahr machte die Bank aber den bisherigen Privatkundenvorstand Zielke zum neuen Chef. Blessing hatte sich mit einem Milliardengewinn und der ersten Dividende seit 2007 verabschiedet. Doch die Euphorie wich schnell: Die Commerzbank hat wie die Konkurrenz mit den Auswirkungen des anhaltenden Zinstiefs und verschärften Auflagen der Aufseher zu kämpfen.

Im ersten Halbjahr 2016 brach der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 40 Prozent auf 372 Millionen Euro ein. Für das dritte Quartal rechnet die Bank mit roten Zahlen, im Gesamtjahr 2016 dürfte nach Einschätzung des Vorstands unter dem Strich ein kleiner Überschuss stehen. Eine Gewinnausschüttung für die Aktionäre ist bis auf Weiteres gestrichen. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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