Baugenehmigungen für Wohnungen und Häuser brechen ein

Verkehrschild mit Prozentzeichen, das nach oben weist und dem Wort Zinsen darunter, vor einem Haud im Rohbau.
Foto: PantherMedia/Pictograph
Die steigenden Zinsen lassen die Baugenehmigungen einbrechen.

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen bricht in Deutschland ein. Die Entwicklung dürfte die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen.

Rund 74.900 Baugenehmigungen für Wohnungen in neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden hierzulande von Januar bis April 2023 erteilt – das entspricht einem Rückgang von 30,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.

Laut dem Destatis ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um gut ein Drittel (-33,5 Prozent beziehungsweise -9.200 Wohnungen) auf 18.300 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen sogar um mehr als die Hälfte (-52,1 Prozent beziehungsweise -5.800) auf 5.300. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen nach der Analyse deutlich, und zwar um mehr als ein Viertel (-27,1 Prozent bzw. -17.900) auf 48.200.

Damit dürfte sich der Wohnungsmangel in Deutschland weiter verschärfen. Bereits jetzt wird die von der Bunderegierung gesetzte Zielmarke von 400.000 fertiggestellten Wohnungen pro Jahr deutlich verfehl, wie eine weitere Statista-Grafik zeigt. Problematisch dürfte die Entwicklung vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen und Mieterinnen und Mieter in Großstädten werden.

Destatis zufolge muss in Deutschland im Schnitt 27,8 Prozent des Einkommens für Miete aufgewendet werden. In Städten ab 100.000 Einwohnern sind es 28,9 Prozent. Bei Haushalten mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von 1.500 Euro oder weniger steigt die Belastung auf über 40 Prozent. (Queller: Statista)

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