Fußgängerschutz: Unfallforscher der Versicherer fordert Anfahrstopp-Assistenten für Lkw

Das für den Fußgänger überraschende Wiederanfahren des Lkw, beispielsweise im Stop-and-Go-Verkehr oder bei Müllfahrzeugen, hat sich dabei als ein wesentliches Problem herausgestellt.

Erschwerend kommt hinzu, dass in vielen Fällen die Fahrer Sichtbehinderungen wie Gardinen, Laptops oder Namensschilder installiert haben, die das ohnehin schon schlechte Sichtfeld auf den Bereich unmittelbar vor ihrem Fahrzeug noch weiter einschränken.

Die UDV schlägt vor dem Hintergrund der wie beim Fahrradunfall dramatischen Unfallfolgen ein Maßnahmenpaket vor, um diese Unfälle zu verhindern.

Wichtig ist aus Sicht der Unfallforscher zunächst die Sensibilisierung der Fußgänger für das eingeschränkte Sichtfeld aus dem Lkw nach unten, aber auch das Training der Fahrer: Diese müssten grundsätzlich vor dem Anfahren in den Frontspiegel schauen, der diesen Bereich sichtbar macht. Auch tiefergesetzte Führerhäuser, wie sie für Müllfahrzeuge verfügbar sind, könnten diese Unfälle verhindern, da sie eine direkte Sicht gewährleisten.

Dringend müsse auch die im Fahrzeug vorhandene Notbremstechnik so optimiert werden, dass sie nicht nur Fußgänger sicher erkennt, sondern auch das Anfahren verhindert, wenn sich ein Fußgänger oder Radfahrer im kritischen Bereich befindet.

„Die Hersteller müssen das jetzt zügig dahin entwickeln. Der Bund ist aufgefordert, sich international für eine Verpflichtung einzusetzen“, sagte UDV-Leiter Siegfried Brockmann bei der Vorstellung der Ergebnisse. Die Fehler in Bezug auf den verpflichtenden Einbau von Abbiegeassistenten, bei dem lange gezaudert worden sei, dürften sich nicht wiederholen. (dr)

Foto: Shutterstock

 

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