Gründer von Pleite-Kryptobörse FTX beteuert weiter seine Unschuld

Der Gründer der insolventen Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried, hat Betrugsvorwürfe erneut zurückgewiesen. "Ich habe keine Mittel gestohlen und ganz sicher keine Milliarden beiseite geschafft", erklärte der gefallene US-Starunternehmer am Donnerstag in einem Blogpost.

Der Gründer der insolventen Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried, hat Betrugsvorwürfe erneut zurückgewiesen. „Ich habe keine Mittel gestohlen und ganz sicher keine Milliarden beiseite geschafft“, erklärte der gefallene US-Starunternehmer am Donnerstag in einem Blogpost. Bankman-Fried ist wegen Betrugs, Geldwäsche und anderer Straftaten angeklagt. Die US-Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Milliarden an Investoren- und Kundengeldern veruntreut zu haben. Der 30-Jährige befindet sich bis zum Prozessbeginn im Oktober gegen Kaution in Hausarrest.

Bankman-Fried wurde am 12. Dezember auf Betreiben der US-Justizbehörden auf den Bahamas verhaftet. Dort hatte FTX den Hauptsitz. FTX war vor dem Kollaps einer der größten Handelsplätze für Kryptowährungen wie Bitcoin. Bankman-Fried hatte Anfang Januar bereits vor Gericht in New York auf nicht schuldig plädiert. Seit dem plötzlichen Zusammenbruch seines Firmenreichs im Oktober meldet er sich immer wieder zu Wort – obwohl Rechtsexperten warnen, dass seine Aussagen vor Gericht gegen ihn verwendet werden könnten.

Für Kunden und Investoren von FTX gab es zuletzt immerhin einen Hoffungsschimmer: Die bankrotte Kryptowährungsbörse FTX hat nach eigenen Angaben schon mehr als 5 Milliarden Dollar an Bargeld und anderen liquiden Mitteln sichergestellt. Das teilten Anwälte nach übereinstimmenden Berichten von mehreren Medien am Mittwoch (Ortszeit) vor dem zuständigen Konkursgericht in Wilmington (US-Bundesstaat Delaware) mit. Neben den Barmitteln habe man auch Hunderte von zusätzlichen Beteiligungen mit einem Buchwert von mehr als 4,6 Milliarden Dollar ermitteln können.

Diese Vermögenswerte wurden zum Zeitpunkt der Konkursanmeldung von FTX im November bewertet und umfassen nicht die 425 Millionen Dollar, die von den Behörden auf den Bahamas gehalten werden, sagten die Anwälte des Unternehmens. Unklar bleibt allerdings, in welchem Umfang das aufgespürte Vermögen ausreichen wird, um die Forderungen der Gläubiger bedienen zu können. Die Höhe der fehlenden FTX-Kundengelder sei noch nicht klar, sagten die Anwälte. FTX verfügte vor der Pleite über rund 9 Millionen Kundenkonten.

Der FTX-Konzern war im Oktober 2022 wegen enormer Mittelabzüge im Zuge von Liquiditätssorgen binnen weniger Tage zusammengebrochen. Milliarden an Kundengeldern konnten nicht ausgezahlt werden. Bankman-Fried, in der Kryptobranche nur SBF genannt, trat am 11. November zurück und beantragte im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz für den Konzern. Kurz zuvor hatten bereits Behörden auf den Bahamas Firmengelder eingefroren.

Gegen den FTX-Gründer laufen in den USA auch zivilrechtliche Verfahren und Sammelklagen. Es ist ein spektakulärer Absturz: Der Jungunternehmer zierte noch vor wenigen Monaten als Krypto-Wunderkind Titelseiten von US-Wirtschaftsblättern. Vor der FTX-Pleite wurde sein Vermögen von Forbes und Bloomberg zeitweise auf mehr als 26 Milliarden Dollar geschätzt. Andere ehemalige FTX-Topmanager haben sich bereits schuldig bekannt. Nach seiner Auslieferung in die USA kam Bankman-Fried gegen eine Kaution von 250 Millionen Dollar frei. Er hält sich mit elektronischer Fußfessel im Haus seiner Eltern auf, die Professoren der kalifornischen Eliteuniversität Stanford sind.(dpa-AFX)

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