Wohngipfel: „Viele gute Ansätze, aber auch einige Hürden“

Der Wohnungsverband GdW zieht eine überwiegend positive Bilanz des Wohngipfels im Kanzleramt am vergangenen Freitag. Viele der angedachten Maßnahmen würden dazu beitragen, dass mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht. Als Gefahr für den Wohnungsbau stuft der Verband geplante Änderungen an den Mietspiegeln ein.

Auf dem Wohnungsgipfel wurden Maßnahmen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus in Deutschland diskutiert.

„Ein guter Anfang für mehr bezahlbaren Wohnraum in Deutschland“, diese überwiegend positive Bilanz zog der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW nach dem Wohngipfel der Bundesregierung in Berlin. „Wenn all die Maßnahmen umgesetzt werden, kann Deutschland aus dem Dornröschenschlaf in Sachen mehr bezahlbarer Wohnraum erwachen.“

GdW-Präsident Axel Gedaschko hatte am Wohngipfel als Vertreter der rund 3.000 GdW-Wohnungsunternehmen teilgenommen und die Positionen und Aktivitäten der Wohnungswirtschaft eingebracht. „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass mit dem heutigen Gipfel bei der Bundeskanzlerin das Thema Wohnen und Bauen endlich zur Chefsache geworden ist“, so Gedaschko.

Erstmals habe die Bundesregierung auf dem Wohngipfel einen Maßnahmenkatalog präsentiert, der einen breit angelegten Weg zu mehr bezahlbaren Wohnungen aufzeigen soll. Das Paket enthalte viele gute Ansätze, aber auch einige Hürden auf dem Weg zu mehr bezahlbaren Wohnungen.

Wohnungsmangel kann nicht in den Großstädten allein gelöst werden

Die Wohnungswirtschaft begrüße ausdrücklich, dass die Städtebauförderung auf hohem Niveau weitergeführt werden soll, so der GdW. „Wir brauchen eine gemeinsame Strategie für Stadt und Umland“, erklärt Gedaschko. Denn die Probleme auf dem Wohnungsmarkt könnten nicht allein in den Großstädten gelöst werden. „Hier sind vor allem Infrastrukturmaßnahmen wie der Ausbau des Nahverkehrs, die ärztliche Versorgung, schnelle Internetanbindungen sowie Schulen und Kitas im ländlichen Raum gefragt. Es ist ein guter Ansatz, dass die Bundesregierung verstärkt die Revitalisierung von Ortskernen durch integrierte Mobilitätskonzepte unterstützen möchte.“

Ebenfalls als sehr gute Maßnahme wertet der GdW, dass der Bund über eine Änderung des Grundgesetzes auch nach 2019 die Länder bei der Förderung des sozialen Wohnungsbaus unterstützen will. Dafür sollen für die Jahre 2020 und 2021 mindestens zwei Milliarden Euro bereitgestellt werden. Die Zusage, dass diese Mittel von den Ländern vollumfänglich zweckgebunden eingesetzt werden, sei ein immens wichtiges Signal, um die notwendigen 80.000 Sozialwohnungen erstellen zu können.

Seite 2: Änderungen an den Mietspiegeln behindern den Wohnungsbau

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