Interhyp: Bauzinsen bleiben auf Rekordtief

Das historisch niedrige Niveau der Bauzinsen bleibt weiterhin unverändert. Interhyp rät zu hohen Tilgungsraten. Zudem sollten Kreditnehmer besonderen Wert auf eine lange Zinssicherheit legen.

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Noch nie waren die Bedingungen für Immobilienkäufer so vorteilhaft. Interhyp rät, die niedrigen Zinsen zur zügigen Entschuldung zu nutzen.

Diesen Sommer böte sich Haus- und Wohnungskäufern ein perfektes Zinsumfeld: Die Konditionen für zehnjährige Immobiliendarlehen würden Anfang August bei unter einem Prozent liegen. „Baugeld ist damit so günstig wie nie seit Bestehen der Bundesrepublik“, erklärt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.

Die aktuelle Nachrichtenlage und die Einschätzungen der im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers befragten Experten würden darauf hindeuten, dass die Kreditbedingungen kurzfristig sehr gut bleiben. Erst mittel- bis langfristig seien etwas höhere Zinsen zu erwarten.

EZB setzt expansive Geldpolitik fort

Die Europäische Zentralbank habe bei ihrer Sitzung im Juli den Leitzins bei null Prozent belassen und eine Fortführung der expansiven Geldpolitik angekündigt. Sowohl der nahende Brexit als auch die Bankenkrise in Italien, die Präsidentschaftswahlen in den USA und die weltweit lahmende Konjunkturentwicklung würden auf die Renditen deutscher Staatsanleihen drücken.

Viele Anleger würden in inländische Schuldpapiere investieren, da Deutschland wirtschaftlich seit Jahren als sicherer Hafen gelte. „Dies führt zu niedrigen Renditen bei deutschen Staatsanleihen bis in den negativen Bereich, wodurch wiederum Banken ausgegebene Kredite günstig refinanzieren können“, erklärt Goris.

Zinssteigerungen erst mittelfristig zu erwarten

Vor diesem Hintergrund würden die monatlich im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers befragten Experten in den nächsten Wochen mehrheitlich gleichbleibende Bauzinsen erwarten. Erst mittelfristig würden einige Experten mit etwas höheren Konditionen rechnen – etwa wenn die amerikanische Notenbank ihre Zinserhöhungen fortsetzt.

Immobilienkäufer sollten das für sie positive Zinsumfeld bestmöglich nutzen. Dazu gehöre ein gesundes Verhältnis von Fremd- und Eigenkapital.

Zinsumfeld effizient nutzen

„Ein ausreichend hoher Eigenkapitalanteil sorgt nicht nur für bessere Zinssätze, sondern schützt vor einer Überschuldung. Zudem empfehlen wir ein individuelles Darlehenskonzept, das auf den eigenen finanziellen Bedingungen aufbaut“, so Goris.

Sowohl bei der Zinsbindung als auch bei der Tilgung sollten Kreditnehmer Varianten wählen, die dem persönlichen Wunsch nach Sicherheit und Flexibilität entsprechen. Ratsam seien anfängliche Tilgungen von drei Prozent und mehr, um Schulden zügig abzubauen.

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Wer besonderen Wert auf Sicherheit und einen langfristigen Planungshorizont favorisiert, könne dies durch lange Zinsbindungen erhalten. „Diese Extraportion Sicherheit erhöht zwar die Konditionen für das Darlehen geringfügig, dies fällt jedoch angesichts historisch niedriger Zinsaufschläge kaum ins Gewicht“, weiß Goris. (kl)

Foto: Shutterstock

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