Pflegeheime: Offene Stellen und kein Geld für mehr Leute

Angesichts steigender Anforderungen im Bereich der Pflege könnten potenzielle Arbeitnehmer verstärkt nach Unternehmen suchen, die Maßnahmen zur Unterstützung umgesetzt haben. Kommentar von Pascal Baumüller, Valuniq Pension Consulting

Die durchschnittliche finanzielle Belastung von Pflegebedürftigen im Pflegeheim ist im vergangenen Jahr um 19,2 Prozent auf durchschnittlich 2.267 Euro gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Zwei Drittel aller Deutschen unterschätzen den Anteil, den man für professionelle Pflege aus eigener Tasche bezahlen muss, so eine repräsentative Umfrage. Knapp jeder Zweite meint, dass die gesetzliche Pflegeversicherung alle Kosten trägt – ein fataler Irrtum.

Patientenschützer dringen auf ein rasches Anheben der regulären Unterstützung für Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden. "Die Betroffenen und ihre Angehörigen gehen finanziell unter, aber die Bundesregierung schaut nur zu."

Der PKV-Verband erhöht seine finanzielle Unterstützung für das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) um 60 Prozent, von 2 Millionen auf 3,2 Millionen Euro jährlich.

Die Reform des MDK ruft viel Kritik hervor. Nun äußern sich die Vorstände von AOK Nordost und BKK Bundesverband sehr kritisch zur Idee von Jens Spahn.

Beim Pflegegipfel 2024 in Berlin haben Wirtschaftsexperten und Wissenschaftler verstärkte private und betriebliche Pflegevorsorge gefordert. Wie nötig das ist, zeigt auch eine aktuelle Umfrage.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) spricht sich dafür aus, das finanziell angeschlagene System der Altenpflege auch mit Steuermitteln zu unterstützen. Was aus seiner Sicht verpasst wurde.

Endzeitstimmung bei den Deutschen? Krisen und Klimawandel mögen die Wirtschaft erschüttern, aber nicht die Widerstandskraft der Bevölkerung, wie eine aktuelle Umfrage belegt.

Der GKV-Spitzenverband und die Krankenkassenverbände fordern eine Reform der Krankenhäuser – diese sei längst überfällig. Die Behandlungsqualität habe Priorität.

Zur Verbändeanhörung anlässlich des Referentenentwurfs zum Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) am Donnerstag erklärt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverband, Dr. Carola Reimann, dass noch eine sinnvolle Finanzierungslösung fehlt.