Burn-out: Den Kulturwandel leben

Einer der „Big Player“ im EAP ist das Fürstenberg Institut, vor 30 Jahren Pionier und heutiger Marktführer. Als EAP-Beraterin und Trainerin des Fürstenberg Instituts liegen mir statistische Auswertungen vor, nach denen 41 Prozent der befragten Klienten nach der Beratung eine „sehr starke positive Auswirkung“ auf ihre Leistungsfähigkeit spürten, bei 17 Prozent war sie stark. Damit stieg der Quotient ihrer Leistungsfähigkeit vor und nach einer Beratung von 4,6 auf 7,0 an (auf einer Skala von 1 bis 10). Nicht umsonst sind seit 2013 auch Gefährdungsbeurteilungen zu psychischen Belastungen im Arbeitsschutzgesetz verankert, die von Instituten wie dem Fürstenberg Institut durchgeführt werden.

Mithilfe des EAP können Mitarbeiter ihre Mindsets und Themen herausarbeiten, ihre Persönlichkeit entfalten, Motivationen, aber auch Schwächen und Stolperfallen erkennen und lernen, mit diesen umzugehen – denn es geht nicht darum, Schwächen loszuwerden, sondern einen schwingungsfähigen Umgang mit ihnen zu finden. Der Auftrag, den der Anstieg des Burn-out also an Mitarbeiter stellt ist, sich eigenverantwortlich genau darum zu kümmern: Wer bin ich, was kann ich besonders gut und welches Ziel habe ich – aber auch und vor allem, wo ist meine Grenze und was brauche ich, um diese zu wahren.

Bewerbungsverfahren überdenken 

Weitere hilfreiche Maßnahmen, die durchaus empfehlenswert sind: Seminare und Coachings für Führungskräfte, Mitarbeiterseminare, Gesundheitszirkel und ähnliches. Ich beobachte jedoch immer wieder, dass diese ihre Kraft nicht richtig entfalten können, wenn es bei pflasternden Maßnahmen bleibt. Interessant und nachhaltig wirksam wird es, wenn ein Kulturwandel hin zu einem integrativen Umgang mit psychischen Belastungen gelebt und über potenzialorientierte Umstrukturierungen nachgedacht oder auch Bewerbungsverfahren überdacht werden.

Ein neues Tool für Bewerbungsverfahren der Zukunft hat der Schleswig-Holsteiner Unternehmer Daniel Giersch entwickelt. Nachdem er Anfang der 2000er erfolgreich das Post-Monopol gekippt hat, entwickelt er aktuell mit seiner Berliner justplan aktiv GmbH einen Persönlichkeitstest, der auf künstlicher Intelligenz basiert. Anhand des Testes kann ein Mitarbeiter in kurzer Zeit bereits im Vorfeld einer Bewerbung seine Stärken und Schwächen erkennen und seine Motivationen und Persönlichkeitsmerkmale herauslesen. Durch dieses Wissen kann er sich aber auch innerhalb eines Unternehmens besser mit seiner ganzen Persönlichkeit einbringen.

Seite drei: Was ich Unternehmen und Arbeitnehmern rate 

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